Jakobsweg wird Weltkulturerbe
Am 10. Dezember 1993 erklärte die Unesco den von Roncesvalles nach Santiago de Compostela führenden Jakobsweg zum Welterbe. Acht Jahre zuvor war auch schon der Wallfahrtsort von der Kulturorganisation der Vereinten Nationen mit der gleichen Anerkennung bedacht worden.
Als Jakobsweg wird eine Vielzahl von Pilgerwegen bezeichnet, die alle die Kathedrale von Santiago de Compostela zum Ziel haben, jedoch in den unterschiedlichsten Gegenden Spaniens oder Europas starten. Der populärste ist allerdings der Camino Francés, der in den französischen Pyrenäen beginnt und seit dem 11. Jahrhundert bereits begangen wird.
Ihren Ursprung hat die älteste und meistbeschrittene Pilgerroute des Kontinents, die im Jahr 1987 zum Europäischen Kulturweg er- hoben wurde, im frühen 9. Jahrhundert, als das angebliche Grab des Apostels Jakobus entdeckt wurde. Am Fundort wurde daraufhin eine Kirche errichtet, die sich in der Folge zum Wallfahrtszentrum entwickelte. Und drum herum entstand ein Dorf, das schon bald zur Stadt anwuchs.
Ob die sterblichen Überreste des Apostels tatsächlich dort liegen, ist indes umstritten. Jakobus der Ältere, einer der Jünger Jesu, wurde nämlich im Jahr 44 n. Chr. in Palästina getötet. Darüber, wie sein Leichnam nach Galicien gekommen sein soll, ranken sich gleich mehrere Legenden. (jan)