Ruf nach mehr Golfplätzen
Golfindustrie boomt dank steigender Zahl ausländischer Touristen
Madrid – sk. Der Golfsport trägt Jahr für Jahr rund zwei Milliarden Euro zur spanischen Wirtschaft bei. Nicht zuletzt wegen der ausländischen Golftouristen hat während der Krise ein gewisser Amateurismus hochspezialisierten Firmen Platz auf den Gebieten der Golfplatzarchitektur, des Platzmanagements, der Rasenpflege oder Beregnung Platz machen müssen. Den Ton geben nun innovative Firmen wie Global Golf, Making Golf oder Target Ingenieros an, mit neuen Konzepten im Management defizitärer Golfplätze und in vor allem in der Wassernutzung.
Auf der Strecke blieben Dutzende Golfplätze, die nur als Zugpferd für Immobilienprojekte geplant waren, aber den sportlichen Anforderungen nicht standhalten konnten. Auch der spanische Golfverband verlor in der Wirtschaftskrise Mitglieder. 2010 waren es 338.000 Golfer, sechs Jahre später nur noch 273.000.
Trotzdem boomt Golf. Vergangenes Jahr reisten nach Angaben des Golfverbands 1,1 Millionen Touristen nach Spanien, um Golf zu spielen. Zahlen dieser Größenordnung kann nur die USA überbieten. „2007 gab es 360 Golfplätze, heute gibt es 410“, sagte Gonzaga Escauriaza, Vorsitzender des spanischen Golfverbands. Nur in Andalusien soll die Zahl der Golf- touristen binnen fünf Jahren um 25 Prozent gestiegen sein.
Deswegen werden Rufe nach neuen Plätzen laut. Mit 400 Plätzen kann sich Spanien nicht mit mal mit Florida vergleichen, wo es derer 2.000 gibt. Und gerade mal sechs Prozent der Plätze in der EU befinden sich in Spanien, wo man auch von November bis April gut spielen kann. „Hier an der Küste brauchen wir mehr Plätze“, sagt Ángel Llopes vom Verband der Golfplätze an der Costa Blanca. Der Vorsitzende der Alicantiner Provinzverwaltung César Sánchez will die Anzahl der Plätze verdoppeln, von 19 Plätze auf 40. Wo die alle hinsollen, weist die Wasserkrise auf: auf Agrarland. Denn Golfplätze können inzwischen mit geklärtem Wasser betrieben werden.
Rufe nach neuen Golfplätzen an der Küste werden laut