Wirtschaft
Auch in Spanien boomt der Online-Handel vor allem zur Weihnachtszeit
Zweistelliges Plus: Auch in Spanien boomt der Online-Handel, vor allem zur Weihnachtszeit. Zweistellige Zuwachsraten werden erreicht
Madrid – tl. Auch in Spanien wird bald kein Kind mehr glauben, dass die Weihnachtsgeschenke mit dem Schlitten ausgeliefert werden, da doch immer öfter der Lieferwagen die Pakete bringt. Der OnlineHandel boomt und mit ihm die Paketzusteller. Schätzungen gehen davon aus, dass von den 633 Euro, die jeder Spanier laut einer Studie im Schnitt zu Weihnachten bis einschließlich 6. Januar ausgeben wird, bereits ein Viertel auf den Kauf per Mausklick entfallen.
So erwarten die großen OnlineHandelshäuser auch in diesem Jahr für das Weihnachtsgeschäft wieder Steigerungsraten im zweistelligen Bereich. Gerade das letzte Quartal eines Jahres beschert dem OnlineHandel in Spanien stets einen Boom. So wurde in den letzten drei Monaten 2016 ein Plus von 25,3 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres registriert, wie aus Daten der Nationalen Kommission für Märkte und Wettbewerb (CNMC) hervorgeht. Insgesamt setzte der Online-Handel im letzten Quartal 2016 gut 6,7 Milliarden Euro um.
Einzelbeispiele zeigen, mit welcher Größenordnung man es mittlerweile im Online-Handel zu tun hat. So registrierte der Branchenriese Amazon Ende November am Black Friday, an dem in Spanien laut Umfragen rund ein Drittel aller Weihnachtsgeschenke geordert werden, 1,4 Millionen Bestellungen. Das entspricht einem Plus von 48,9 Prozent im Vergleich zum Black Friday im Jahr zuvor. Bei El Corte Inglés stieg die Zahl der Online-Order an jenem Freitag sogar um 70 Prozent.
In den letzten Monaten eines Jahres sind Kleidung und Schuhe die Star-Produkte im Online-Handel. Zwischen Oktober und Dezember 2016 entfiel laut CNMC ein Umsatz von 497 Millionen Euro auf diese beiden Produkte. Es folgten Elektronik-Artikel mit 354 Millionen Euro.
Inzwischen setzen auch die Großen unter den traditionellen Einzelhandelshäusern in Spanien voll auf den Online-Handel, um das Geschäft nicht der Konkurrenz von Amazon und Co. zu überlassen. Um 82 Prozent nahm das Online-Geschäft der traditionellen Einzelhändler im letzten Quartal 2016 gegenüber dem Vorjahr zu.
Der Boom im Online-Handel stellt die Logistikbranche, die für die Auslieferung der Produkte zuständig ist, vor erhebliche Probleme. Gerade während des Weihnachtsgeschäfts mehren sich Klagen von über verspätete Lieferungen. Unternehmen wie Seur oder DHL Express Spain haben sich inzwischen auf die neue Situation eingestellt und sprechen mit ihren Kunden die Kapazitäten ab, die machbar sind.
In den letzten Monaten eines Jahres sind Kleidung und Schuhe die Star-Produkte im Online-Handel