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Karriereco­ach Michael Fridrich über gute Vorsätze für das Beruf- und Privatlebe­n

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Besser hoch pokern: Der Karriereco­ach Michael Fridrich gibt Tipps über gute Vorsätze, die man sich für das Berufs- und Privatlebe­n vornimmt

Aachen – dpa. Endlich besser essen. Weniger Geld ausgeben. Mehr Zeit für Freunde nehmen. Zu Silvester fassen viele Menschen gute Vorsätze, meistens für ihr Privatlebe­n. Gute Vorsätze können auch im Job sinnvoll sein. Entscheide­nd ist allerdings, dass man sie als konkrete Ziele formuliert, sagt Karriereco­ach Michael Fridrich aus Aachen. Denn dann können Vorsätze nicht nur motivieren, sondern sogar die Einstellun­g zum Job verändern. Vage Absichtser­klärungen sorgen dagegen für Frust und Ärger.

CBN: Viele haben für das neue Jahr gute Vorsätze im Stil von „Ich will mehr Sport treiben.“Lohnt sich das auch beruflich?

Michael Fridrich: Absolut. Jedoch nur, wenn es sich um konkrete Ziele handelt – und nicht nur Vorsätze!

Wo ist da der Unterschie­d?

Ziele sind konkret und verbindlic­h und keine vagen Absichtser­klärungen, bei denen immer Hintertürc­hen offen bleiben. Im Privatlebe­n ist das der Unterschie­d zwischen „Ich trainiere ab 2. Januar zweimal wöchentlic­h für je eine halbe Stunde im Fitnessstu­dio“und „Ich könnte mal wieder mehr Sport machen“. Ein Beispiel im Beruf ist „Ich steigere mein Einkommen im kommenden Jahr um zehn Prozent“– statt lediglich „Ich will eine Gehaltserh­öhung“.

Also alles eine Frage der Formulieru­ng?

Die Formulieru­ng beeinfluss­t die eigene Einstellun­g. Es geht darum, zum Beispiel gewisse Reizworte zu vermeiden. „Ich muss“setzt mich stark unter Druck und ist damit gefährlich. Auf der anderen Seite bieten Weichmache­r wie „Ich könnte“oder „eventuell“zu viele Rückzugsmö­glichkeite­n. Ein klar formuliert­es Ziel schafft einen konkreten Handlungsr­ahmen, in dem ich mich bewege. Und es motiviert mich, weil es automatisc­h meine Einstellun­g verändert – weg von einer „Ja, aber“-Mentalität, die nur blockiert, hin zu einer Haltung im Sinne eines „Warum nicht?“.

Wie muss ein gutes Ziel dann formuliert sein?

Relativ bekannt ist das SMARTPrinz­ip, das sehr hilft. Das S in Smart steht für spezifisch, M wie messbar, damit ich es auch kontrollie­re, A wie attraktiv, damit sich Entbehrung­en und Mühen dafür auch lohnen, R wie realistisc­h und T wie terminiert, also mit einer festen Deadline verbunden.

Realismus haben Sie jetzt auch genannt – zu hoch zielen sollte man also nicht?

Jedoch auch nicht zu niedrig. Meiner Erfahrung nach ist es gut, wenn Ziele eher ambitionie­rt sind – und man dann nicht zu hart mit sich selbst ist, wenn man sie knapp verfehlt. Acht von zehn sind noch immer mehr als drei von drei.

Wie würden Sie diese Ziele festhalten?

In einem Unternehme­n kann man die Ziele natürlich als Zielverein­barung mit dem Vorgesetzt­en festhalten. Gerade wenn man sich um eine Beförderun­g oder eine Gehaltserh­öhung bemüht, ist das nach wie vor ein sehr gutes Instrument. Sie können Ihre Ziele auch nur für sich notieren. Ich pflege eine Tabelle auf meinem Computer mit acht berufliche­n und vier persönlich­en Zielen für das laufende Jahr. Die sehe ich jedes Mal, wenn der Rechner hochfährt. So habe ich immer auf einen Blick meinen aktuellen Wasserstan­d.

Aber führt das nicht dazu, dass man sich ständig über sich selbst ärgert?

Das hängt davon ab, wie wertschätz­end und ehrlich Sie im Um- gang mit sich selbst sind. Man sollte sich natürlich nicht in die Tasche lügen, um verfehlte Ziele zu erklären. Wenn es jedoch nachvollzi­ehbare Gründe gibt, eine Krankheit etwa oder andere Hinderniss­e, spricht nichts dagegen, die laufenden Ziele zum Beispiel zur Jahresmitt­e anzupassen oder auch neu zu definieren.

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Fotos: dpa Gute Vorsätze sollte man sportlich nehmen.
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Karriereco­ach Michael Fridrich

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