Costa del Sol Nachrichten

Aus für Maut auf der AP-4 ?:

Ab 2020 könnte auf der Autopista die Mautgebühr wegfallen – wären da nicht politische Querelen

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Ab 2020 soll auf der Autobahn zwischen Cádiz und Sevilla die Mautgebühr entfallen, verspricht die Zentralreg­ierung

Cádiz – lk. Autofahrer, die häufig die kostenpfli­chtige Autobahn AP-4 zwischen Cádiz und Sevilla benutzen, könnten in zwei Jahren jubilieren. Vielleicht – denn nur theoretisc­h wird die Maut der 1973 offiziell eröffneten Autobahn am 1. Januar 2020 aufgehoben. Während der vergangene­n Jahre sah es ganz danach aus, dass die Autopista bald nicht mehr kostenpfli­chtig sein würde. Die regierende Volksparte­i PP betrachtet­e es als unfair gegenüber den Verbrauche­rn, die Konzession für den Mautbetrei­ber zum vierten Mal zu verlängern. Die ehemalige Verkehrsmi­nisterin Ana Pastor hatte noch während ihrer Amtszeit ein Abkommen unterzeich­net, demzufolge die Maut bald abgeschaff­t werden sollte. Doch inzwischen gibt es einige offene Fragen, die Zweifel aufkommen lassen, ob die Maut auch nach 2020 bestehen bleibt oder nicht.

Der aktuelle Verkehrsmi­nister Íñigo de la Serna (PP) hat vor etwa zwei Wochen an einem Diskussion­sforum in Sevilla teilgenomm­en. Auf die Frage zur Zukunft der AP-4 antwortete er: „Die Zentralreg­ierung hat nicht vor, die zurzeit bestehende Konzession zu verlängern.“Dabei ließ er jedoch offen, was mit der Autobahn passiert, sollte sie ab 2020 wieder vom Staat betrieben werden. Seit Jahrzehnte­n ist die Autobahn zwischen Sevilla und Cádiz ein Politikum. Die opposition­ellen Parteien in Madrid haben bis heute keine Demonstrat­ionen organisier­t oder Plattforme­n in Sevilla und Cádiz gegründet, um Druck auf die Zentralreg­ierung auszuüben. Nun haben sie ihre Quittung.

Der Regierungs­abgeordnet­e in Andalusien und PP-Vorsitzend­e in Cádiz, Antonio Sanz, sagte vor Kurzem gegenüber spanischen Medien, dass sich die Pläne der PP nicht geändert hätten und die Partei daran festhalte, die Maut abzuschaff­en. Die andalusisc­he Landesregi­erung und die PSOE haben nun eine Gegenattac­ke gestartet, indem sie es als ihr höchstes Anliegen deklariere­n, dass die Provinzen Cádiz und Sevilla so bald wie möglich mit einer kostenfrei­en Au- tobahn verknüpft werden. Es ist ihnen wohl ein Dorn in Auge, dass sie damit rechnen müssen, dass es der Verdienst der PP sein könnte, dass Autofahrer die AP-4 eventuell bald gratis nutzen können.

Manuel Jiménez Barrios (PSOE), Vizepräsid­ent der andalusisc­hen Landesregi­erung streitet dies jedoch vehement ab: „An jenem Tag, an dem die Maut Geschichte sein wird, werde ich ap- plaudieren, ganz gleich, wessen Verdienst es sein wird.“

Er begründete sein Misstrauen damit, dass kein Politiker der Zentralreg­ierung bis zum heutigen Tag in der Öffentlich­keit gesagt habe, dass die AP-4 ab dem 1. Januar gratis sein wird. Da dies bisher nicht geschehen sei, befürchte er das Schlimmste. Barrios rechne damit, dass die Zentralreg­ierung etwas aushecke, denn die PP sage zwar, dass sie die Konzession nicht verlängern wolle. Das bedeute aber noch lange nicht, so Barrios, dass die PP einen anderen Weg finden könnte, um den Autofahrer­n auf der Autopista weiterhin Geld abzuknöpfe­n.

Bis heute hat die PP nicht in der Öffentlich­keit gesagt, dass die Maut bis 2020 abgeschaff­t wird

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Foto: CSN-Archiv Verklausul­iert spricht die Zentralreg­ierung davon, die Konzession für die Mautstelle nicht zu verlängern. Junta und PSOE schenken diesen Aussagen keinen Glauben.

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