Costa del Sol Nachrichten

Rosazea in Schach halten:

Keine Sonne, kein Alkohol, mildes Essen

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Rosazea ist eine Volkskrank­heit. Wer daran leidet, sollte zum Arzt gehen sowie Sonne, Alkohol und scharfes Essen meiden

Meist fängt es harmlos an, mit ein paar roten Stellen im Gesicht. Irgendwann bleibt die Röte um die Nase herum. Spätestens dann lautet die Diagnose häufig: Rosazea. „Rosazea ist eine Volkskrank­heit“, sagt Sylke Schneider-Burrus, Chefärztin des Zentrums für Venen- und Dermatochi­rurgie in der Havelklini­k Berlin. Sie erklärt, woher die Erkrankung rührt, was Betroffene tun können und warum die „Säufernase“nicht unbedingt ein Zeichen von zu viel Alkoholkon­sum ist.

Rosazea ist eine Entzündung der Haut. Sie ist chronisch – das heißt, sie verschwind­et nicht nach einer Zeit wieder. Betroffen sind die Wangen, die Nase, das Kinn oder die Stirn. „Es beginnt meist mit flüchtigen Rötungen“, sagt Schneider-Burrus. „Irgendwann bleibt die Haut gerötet, hinzu kommen Papeln und Pusteln.“Für den Laien sehe das manchmal so aus wie Akne. „Die klassische Aknezeit ist aber vorbei, wenn die Menschen das bekommen.“Meist beginnt Rosazea im Alter zwischen 30 und 40.

Während die Erkrankung bei Frauen häufig im zweiten Stadium verbleibt, entwickeln Männer manchmal ein Rhinophym – im Volksmund „Säufernase“genannt. Die Talgdrüsen an der Nase vermehren sich, es kommt zur Bildung von zusätzlich­em Gewebe.

Wer verhindern möchte, dass eine beginnende Rosazea immer weiter fortschrei­tet, sollte zum Hautarzt gehen. Der erkennt schnell, ob es sich um die chronische Erkrankung handelt. „Theoretisc­h gibt es viele Gründe für rote Stellen im Gesicht“, sagt SchneiderB­urrus. Daher ist die Diagnose wich- tig. Der Arzt verschreib­t dann in der Regel eine Creme mit Antibiotik­a und Entzündung­shemmern, die dauerhaft angewendet werden muss.

Noch viel wichtiger ist aber, den eigenen Lebensstil anzupassen, betont die Expertin: „Das Wichtigste ist der Schutz vor Sonnenlich­t.“

Betroffene sollten ganzjährig Sonnecreme mit Lichtschut­zfaktor 50 verwenden und ihr Gesicht nie direkter Sonne aussetzen.

Außerdem gilt es herauszufi­nden, was die Rosazea verstärkt. „Bei vielen ist es Alkohol, weil dieser die Gefäße weit stellt, so dass das Gesicht noch mehr durchblute­t wird.“Häufig reagieren Patienten auch auf scharfe Speisen und auf sehr heiße oder sehr kalte Getränke.

„Was immer die Röte im Gesicht verstärkt, sollte man unbedingt weglassen“, sagt SchneiderB­urrus. Das sei genauso wichtig wie eine konsequent­e medikament­öse Behandlung.

Bei Männern mit Rhinophym kommt auch eine kosmetisch­e Korrektur infrage. Dabei entfernt der Arzt mit einem Laser oder Skalpell das überschüss­ige Gewebe. „Man bringt die Nase wieder in die ursprüngli­che Form zurück.“Da dies häufig medizinisc­h notwendig ist, bezahlen es die Kassen in vielen Fällen.

Wie genau Rosazea entsteht, ist noch nicht ganz geklärt. Vermutet wird eine genetische Veranlagun­g. Verstärkt wird die Erkrankung aber wahrschein­lich unter anderem durch ultraviole­tte Strahlung. Wer sein Gesicht konsequent vor Sonne schützt, beugt der Entstehung einer Rosazea also womöglich ein Stück weit vor.

 ?? Foto: dpa ?? Dr. Sylke Schneider-Burrus ist Leiterin des Zentrums für Dermatochi­rurgie in der Havelklini­k.
Foto: dpa Dr. Sylke Schneider-Burrus ist Leiterin des Zentrums für Dermatochi­rurgie in der Havelklini­k.

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