Basar ohne Grenzen:
Spanische Applikation Wallapop macht Nutzer zu wandelnden Marktständen – Hit nach Weihnachten: Geschenke loswerden
Die neue spanische Applikation Wallapop ist eine Mischung aus Handelsportal und sozialem Netzwerk
Ein neues Phänomen ist in Spanien zu beobachten. Ob auf einer Plaza, einem Parkplatz, im Café oder in einem Warteraum: Menschen, die sich nie gesehen haben, begrüßen sich. Einer hat einen Gegenstand dabei – ein Elektrogerät, ein Kleidungsstück, ein Möbelstück oder ähnliches. Nach prüfendem Blick darauf bezahlt der andere. Der Verkauf wird vollzogen. Zufrieden ziehen beide von dannen. Worum es sich handelt? Um Wallapop.
2013 twitterten Gerard Olivé, Miguel Vicente und Agustín Gómez aus Barcelona „hello World“und brachten ihre Trend-Applikation für das Smartphone ans Laufen. Wallapop kommt von „Pop-UpStore“, was für Läden steht, die, zeitlich begrenzt, gefragte Produkte anbieten, um fix wieder zu ver- schwinden. Eine heute angesagte Verkaufsstrategie großer Marken, die die drei katalanischen Experten für Neue Medien und Marketing auf die Spitze trieben.
Denn ihr Basar benötigt nicht einmal ein Lager mit improvisierten Regalen. In Wallapop wird der Nutzer zum wandelnden Marktstand. Der Palette an Waren sind scheinbar keine Grenzen gesetzt. Wo der Handel stattfindet, bestimmen Verkäufer und Käufer. Ein Prinzip, das geschickt die Möglichkeiten heutiger Medien nutzt.
Auch wenn dieser grenzenlose Flohmarkt in Spanien schon fast Kult ist. Wallapop, betonen seine Programmierer, sei durch keinen „Heureka-Moment in einer Garage“entstanden, wie es etwa über Apple oder Facebook heißt. Stattdessen hätten Olivé, Vicente und Gómez gezielt aktuelle Entwicklungen von Technik und Handel studiert. Um aus funktionierenden Verfahren ihr Erfolgskonzept zu basteln.
So beobachteten sie, wie in den Jahren der Krise das Interesse der Spanier am Kauf und Verkauf von Gütern aus zweiter Hand zunahm. Einst schleppend laufende Portale