Von Stieren und Palästen
Mittwoch, 10. Januar 8.15 Uhr, Phoenix
Al-Andalus ist der arabische Name für die bis 1492 beherrschten Gebiete Spaniens und so heißt auch ein luxuriöser Zug mit geräumigen Schlafwagen, die schon von der britischen Königsfamilie für Urlaubsfahrten genutzt wurden. Sechs Tage fährt der Palast auf Rädern in einem 1.200 Kilometer langen Rundkurs die kulturellen Highlights an.
Die Reise beginnt in Sevilla wo die Giralda zu bestaunen ist, ein ehemaliges Minarett, das heute als Glockenturm der Kathedrale dient. Weiter geht es über Cádiz, der ältesten Stadt Europas, nach Jerez de la Frontera. Dort begegnet das NDR Team Belen Bautiza, der einzigen Reiterin unter zwölf Männern im Pferdeballett der „Spanischen Hofreitschule“. In Ronda trainiert Juan Molina seinen Sohn, der seit seinem 4. Lebensjahr Stierkämpfer werden möchte. In einer unblutigen Corrida erlegt der Junge gekonnt einen Holzstier. In Granada besucht das Team den wohl berühmtesten Gebäudekomplex Andalusiens: Die Alhambra, eine Ansammlung von Palästen, die im 13. und 14. Jahrhundert als Residenz der maurischen Könige errichtet wurde.
Später ließ hier der Habsburger Karl der V., Kaiser des Heiligen römischen Reiches deutscher Nation, der auch über Spanien herrschte, seinen Palast errichten. Im anschließenden Generalife, dem ural- ten Garten der Erkennenden, erklärt der Chefgärtner sein ausgeklügeltes Pflanzkonzept. Er kombiniert Pflanzen, die in jeder Beziehung zueinander passen, nicht nur im Nährstoff-, Licht und Wasserbedarf.
Der Herr der königlichen Gärten sieht sich als Komponist: „Es kommt darauf, dass aus einzelnen Tönen eine Melodie entsteht“, sagt er. So kombiniert er Blumen in kalten mit solchen in warmen Farben.