Die Burg der 300 Türme…
Ein Ausflug nach Onda und in die Sierra de Espadán, ein Geheimtipp für die Provinz Castellón
Blühende Orangenbäume so weit das Auge reicht und ein Duft, der geradezu betörend ist. Einen ganzen Küstenstrich hat man in Spanien nach diesem Naturphänomen benannt, die Costa del Azahar, Küste der Orangenblüte. Dieser Landstrich nördlich von Valencia in der Provinz Castellón gilt noch immer als absoluter Geheimtipp, obwohl er, sieht man von den gut besuchten Sandstränden ab, im Hinterland unglaublich viel an Natur- und Kulturschätzen zu bieten hat. So wird man, nur wenige Fahrminuten von der Küste entfernt, überrascht von hübschen Orten mit historischen Baudenkmälern und grünen Bergketten mit unberührter Natur.
Wie in der Sierra de Penyagolosa, die mit ihrer reichhaltigen Fauna und Flora das Erlebnisparadies für die Valencianer darstellt. Was die Zugspitze für die Deutschen, ist der Penyagolosa für die Valencianer. Mit einer Fläche von 1.095 Hektar und dem 1.814 Meter hohen Gipfel gilt er als das Dach Valencias und jeder valencianische Bergsteiger möchte ihn wenigstens einmal im Leben bestiegen haben. Denn mit seinen beiden Doppelgipfeln und den senkrecht abfallenden Felswänden bietet er einen imposanten Anblick und die Aussicht von dort oben ist einzigartig.
Dabei schweift der Blick auch über die Sierra de Espadán, die sich bescheiden im Hintergrund hält. Denn mit den „nur“1.100 Meter hohen Erhebungen kann sie dem Penyagolosa nicht das Wasser reichen. Wohl aber mit ihren herrlichen Wäldern und den 20 liebenswerten Dörfern und Weilern, von denen einige nicht mehr als 50 Einwohner beherbergen.
Da mutet Onda, nur wenige Kilometer von der Küste entfernt und an der Peripherie dieses Naturparks gelegen, mit seinen 24.000 Einwohnern schon fast wie eine Großstadt an. Dennoch ist der Ort überschaubar und man fühlt sich sogleich wohl. Onda blickt auf ei- ne lange Geschichte zurück, schon Iberer und Römer haben sich hier ein Stelldichein gegeben. Allerdings sprach man bis zur Eroberung durch die Muslime niemals von einer wirklichen Stadt.
Viel ist noch erhalten aus der muslimischen Zeit und bei einer kleinen Stadtbesichtigung kann man noch etliche Zeitzeugen bewundern. Hat man sich müde ge- laufen, lässt es sich auf einem der liebevoll angelegten Plätze angenehm entspannen. Am eindrucksvollsten finde ich die kleinen Bars unter den Arkaden des Almudín – Platzes, wo man sich bei einem kühlen Getränk am typisch spanischen Leben rund um den immer sprudelnden Brunnen „Font de Dins“erfreuen kann.
„Wissen Sie , wozu diese Arkaden früher dienten?“sprach mich unerwartet ein liebenswürdiger Señor, – hilfsbereit oder von Langeweile geplagt –, an. Bevor ich noch