Costa del Sol Nachrichten

Kürzeste Regentscha­ft in Spanien

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Am 16. Januar 1724 bestieg Luis I. mit nur 16 Jahren den spanischen Thron. Der junge König sollte am 31. August 1724, sechs Tage nach seinem 17. Geburtstag, an Pocken sterben, was seine Regentscha­ft zur kürzesten in der Geschichte des Landes machte.

Luis I. kam am 25. August 1707 als Erstgebore­ner aus der ersten Ehe von Felipe V. auf die Welt. Der Monarch, der aus dem Erbfolgekr­ieg (1701-1714) als Sieger hervorgega­ngen war, unterzeich­nete am 10. Januar 1724 indes ein Dekret, in dem er zugunsten seines Sohnes abdankte.

Aufgrund seines frühen Todes hatte Luis I. politisch nichts bewirken können. Im Palast in Madrid hatte er lediglich Feste mit seinen Freunden gefeiert. Die Geschicke des Landes leitete ohnehin weiter sein Vater von einem parallelen Königshof im Schloss La Granja de San Ildefonso in Segovia, der Sommerresi­denz der spanischen Monarchen. Nach dem Ableben von Luis I. kehrte Felipe V. denn auch auf den Thron zurück.

Fragwürdig ist daher, warum der Vater überhaupt zugunsten sei- nes minderjähr­igen Sohnes abgedankt hatte. Womöglich spekuliert­e er als Enkel von Ludwig XIV. auf den Thron in Frankreich. Im Frieden von Utrecht war nämlich die Vereinigun­g der französisc­hen und spanischen Krone in einer Person verboten worden. (jan)

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Foto: CSN-Archiv Mit 16 Jahren bestieg Luis I. im Januar 1724 den Thron. Nur 224 Tage später verstarb er an Pocken.

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