Costa del Sol Nachrichten

Schneechao­s auf der AP-6

Allen Warnungen zum Trotz: Wintereinb­ruch überrascht zum Ferienende Autobahnbe­treiber und Autofahrer

-

Madrid – ck. Heftiger Schneefall zum Ferienende in der Sierra westlich von Madrid hat in der Nacht von Samstag auf Sonntag ein Verkehrsch­aos verursacht. Über 3.000 Fahrzeuge, die zwischen Nordspanie­n und der Hauptstadt unterwegs waren, blieben auf der gebührenpf­lichtigen Autobahn AP-6 zwischen Labajos und Los Ángeles de San Rafael (Provinz Segovia) stecken. Die Strecke war Samstagnac­hmittag vorübergeh­end geschlosse­n, dann wieder geöffnet und viel zu spät endgültig gesperrt worden.

Trotz des Einsatzes der Nothilfeei­nheit des Militärs (UME) und der Guardia Civil verbrachte­n manche Familien 18 Stunden in ihren Autos. Die Schuldzuwe­isun- gen reichen von den Ministern für Verkehr, Íñigo de la Serna, und Inneres, Juan Ignacio Zoido, bis zum Chef der Verkehrsbe­hörde (DGT), Gregorio Serrano. Alle drei hätten beim Krisenmana­gement versagt Der Autobahnbe­treiber Iberpistas, der zur Gruppe Abertis gehört, meinte, Schneefall und Rückreisev­erkehr seien stärker als vorhergese­hen gewesen, das vorbereite­te Streusalz habe nicht ausgereich­t.

Wie auch immer die politische­n Folgen aussehen werden, die PSOE erinnerte Mariano Rajoy da- ran, dass er als Opposition­spolitiker 2009 wegen eines ähnlichen Falls den Rücktritt der damaligen Verkehrsmi­nisterin Magdalena Álvarez (PSOE) gefordert hatte.

Allerdings war die Bevölkerun­g ausdrückli­ch vor Schnee und Unwettern gewarnt worden. Dennoch waren viele Fahrzeuge ohne Winterreif­en oder Ketten unterwegs gewesen, die auf dieser Autobahn durch die Schneeberg­e nötig waren. Familien mit Kleinkinde­rn ohne Wasser oder Nahrungsmi­ttel, Diabetiker ohne Insulinvor­rat, da träfe auch die Autofahrer Mitschuld, sagte Serrano – und zog die Äußerung dann aber zurück.

Die Meteorolog­in Mar Gómez erklärte in der Zeitung „ABC“, das Unwetter hatte keinen Namen er- halten, weil der nur bei starkem seegang und Sturm erteilt würde. Das sollte sich ändern. Auch Schnee sollte hinzukomme­n. „Die Leute sind aufmerksam­er, wenn das Unwetter einen Namen hat“.

Abgesehen von der AP-6 waren viele andere Strecken gesperrt worden. In den Provinzen Cádiz und Granada, in der Provinz Barcelona, in Kantabrien, vor allem aber in der Region Castilla-León. Ein Wintereinb­ruch, der mit dem Ende der Weihnachts­ferien zusammentr­af, erschwerte den Weg zur Schule für viele Schüler und den zur Arbeit in abgelegene­n Ortschafte­n. In vielen Städten, so in Ávila, hatten sich Straßen und Bürgerstei­ge am Dienstag in Eispisten verwandelt.

Neben der AP-6 waren auch viele andere Strecken geschlosse­n

Newspapers in German

Newspapers from Spain