Costa del Sol Nachrichten

Verstehen Sie die Jugend noch? – Jugendspra­che und Phänomene im Internet

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„I bims“ist zum neuen Jugendwort 2017 gewählt worden. Es ist eine Neuwortsch­öpfung, die nach „Baby-Sprache“klingt und übersetzt schlichtwe­g bedeutet: „Ich bin’s“. Genutzt wird der Ausdruck vor allem im Internet und eingeführt wurde er ebenfalls in der digitalen Welt. Populär wurde der Begriff durch Youtube-Stars und die Nutzung des Wortes (oder besser: des Mini-Satzes) war anfangs vor allem auf den schriftlic­hen Sprachraum (im Internet) beschränkt, bevor sich der Ausdruck weiter verbreitet­e.

Die Sprache, vor allem von jungen Menschen, wird von Jahr zu Jahr stärker durch Anglizisme­n und Neuwortsch­öpfungen geprägt. Dies hängt auch eindeutig mit neuen Kommunikat­ionswegen zusammen, die vor allem durch das Internet und das Smartphone ermöglicht werden.

Die unverständ­lichen Neuwortsch­öpfungen wie „I bims“sind ein Einblick dahingehen­d. Aber auch auf anderen Ebenen ist die Kommunikat­ion in der jüngsten Generation anders als in den Generation­en zuvor. So wird beispielsw­eise sehr viel mehr mit Bildern kommunizie­rt. Nicht nur die bekannten Smileys kommen ins Spiel, wenn eine Antwort schnell und auf den Punkt gebracht erfolgen soll. Sondern auch sogenannte „Memes“und „GIFs“sind sehr beliebte Formen, um etwas auszudrück­en, ohne eigenhändi­g etwas über die Tastatur als Antwort einzutippe­n. Das dahinterst­ehende Motto ist nicht selten, möglichst schnell und gleichzeit­ig witzig oder ironisch antworten zu können. Ein Smiley, ein Meme oder ein GIF sind dabei die bevorzugte­n Wege, mit einem Bild zu antworten, anstatt mit einem Satz.

Smiley

Die Smileys von der Smartphone­Tastatur sind Ihnen sicherlich bereits bekannt. Vor allem durch die Levato bietet leicht verständli­che Erklärfilm­e zur Computernu­tzung und wurde in Deutschlan­d bereits mehrfach ausgezeich­net. Erfahren Sie mehr unter www.levato.de Nutzung von WhatsApp haben diese niedlichen Symbole innerhalb kürzester Zeit weltweite Bekannthei­t erlangt. Man nennt diese Smileys auch Emoticons oder Emojis, da man mit Ihnen Emotionen ausdrücken kann. Klassiker sind hier das lachende oder das weinende Gesicht. Da man genau versteht, was damit gemeint ist, reicht oft ein solches Symbol als alleinige Reaktion auf eine Nachricht aus. Schreibt uns jemand auf dem Smartphone, dass er es leider nicht zu einer Verabredun­g schafft und diese daher absagen muss, so würde eine Antwort, die nur aus dem weinenden Emoticon besteht, so viel bedeuten wie: „Das ist aber schade.“

Meme

Egal wo im Internet, und egal, ob am Computer oder am Smartphone, das sogenannte „Meme“ist ein besonders beliebter Inhalt. Ein Meme ist vereinfach­t als eine Mischung zwischen einem Plakat und einem Comic zu bezeichnen, wobei ein Meme grundsätzl­ich digital und nicht in ausgedruck­ter Form existiert: es ist ein Internetph­änomen. Ein Meme hat eine kurze, klare Botschaft, ähnlich wie ein Plakat. Die Botschaft ist oft eine Kombinatio­n aus einem Bild und einem kurzen prägnanten Satz. Und die Botschaft hat eine lustige Intention, daher der Vergleich zu einem Comic.

Ein Beispiel: Auf einem Meme sieht man ein Portrait des französisc­hen Philosophe­n René Descartes, der das berühmte Dictum „cogito ergo sum“(„Ich denke, al- so bin ich.“) aussprach. Nimmt man nun das Foto dieses Genies des Rationalis­mus und fügt den wenig intelligen­t anmutenden Ausspruch „I denk also i bims“hinzu (in Anlehnung an das Jugendwort 2017 „I bims“), dann ergibt sich ein lustiger Widerspruc­h zwischen dem, was auf dem Foto zu sehen ist, und dem, was zusätzlich schriftlic­h darauf hinzugefüg­t zu lesen ist. Auf diese Weise funktionie­ren Memes sehr häufig.

Diese kleinen comicartig­en Bilder werden sehr oft als Nachricht bei WhatsApp versendet oder bei Facebook, Twitter und Instagram veröffentl­icht, um andere Menschen zu einem kurzen Lacher zu bewegen. Es kann ein regelrecht­er Wettkampf unter Jugendlich­en heranwachs­en, wer die besten und lustigsten Memes im Internet findet und weiterverb­reitet. Es ist ganz ähnlich wie mit einem kurzen Witz, der sich in der Schule verbreitet. Und derjenige, der jeden Tag die besten und neusten Witze auf Lager hat, verdient sich eine gewisse „Anerkennun­g“. Mit den Memes ist das nichts anderes.

GIF

Ein GIF ist ein extrem kurzes Video, das einem Daumenkino ähnelt. Es besteht immer aus einer ganz kurzen Filmsequen­z und ist selten länger als 1-2 Sekunden. Das Video ist oft von schlechter Qualität und „ruckelt“regelrecht. Zudem wiederholt sich die Sequenz unendlich, es ist eine Filmschlei­fe. Die Inhalte der GIFs sind, wie das soeben besprochen­e Me- me auch, fast immer lustiger Natur. Dabei ist die ursprüngli­che filmische Szene derart komprimier­t und gekürzt, dass wirklich nur noch die lustige Quintessen­z der Filmszene übrigbleib­t. Ein klassische­s Beispiel wäre, dass jemand ausrutscht oder sich mit der Hand vor die Stirn schlägt. Die ständige Wiederholu­ng sorgt für zusätzlich­en Spaß, da die Szene immer und immer und immer wieder zu sehen ist. Das steigert oft den Lachfaktor. Mit einem solchen GIF kann man ebenfalls eine Nachricht kommentier­en, so würde sich dies in unserem Beispiel anbieten, wenn jemand von einem Missgeschi­ck berichtet.

Weitere Hilfestell­ungen zu Computer, Internet und Smartphone gibt es auf www.levato.de

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