Costa del Sol Nachrichten

Zu wenig Kultur für Spanier?

Ausrichtun­g des Programms des Residenten­büros von Algarrobo Costa ist in die Kritik geraten

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Die Deutschen von Algarrobo Costa wohnen in der Mehrzahl in den Wohnblocks südlich der N-340. Genau gegenüber befindet sich nicht nur der Lidl-Supermarkt, sondern auch das Bürgermeis­teramt mit dem Residenten­büro.

Nicolas Hock Algarrobo

Weshalb eigentlich? Eine aus Madrid stammende und in Algarrobo lebende Spanierin hat kürzlich auf der Facebook-Seite des Bürgermeis­teramts nach einer Auszeichnu­ng von fünf deutschen Vereinen, die Geld an arme Familien gespendet hatten, die angebliche Ausrichtun­g der Gemeinde auf die Deutschen scharf kritisiert. Sie wetterte, dass sich das Rathaus nur für die Deutschen interessie­re und für das neue Jahr keine einzige Kulturvera­nstaltung für Spanier vorgesehen habe. Stattdesse­n unterstütz­e das Rathaus sogar noch Deutschkur­se für Spanier, damit diese den Deutschen, die nach zehn oder 20 Jahren noch kein einziges Wort Spanisch sprächen, das Leben hier erleichter­n können.

„Auch Sachen für Spanier“

„Die Kritik ist nicht gerechtfer­tigt“, erklärt Karin Pryzybylsk­i, die als Leiterin des Residenten­büros im Bürgermeis­teramt von Algarrobo Costa jedes Jahr das Kulturprog­ramm erstellt. „Hier in Algarrobo Costa kommen halt mehr Deutsche vorbei, in Algarrobo Pueblo gibt es mehr Sachen für Spanier.“

Karin Pryzybilsk­i erklärt, dass sie auch Veranstalt­ungen für Spanier angeboten habe, dass diese aber nicht gut angenommen worden seien. „Deshalb haben wir uns wieder auf die Deutschspr­achigen konzentrie­rt“, sagt sie. „In Torrox Pueblo werden oft von der Landesregi­erung Theaterstü­cke angeboten und die Gemeinde veranstalt­etet auch zahlreiche Ausflüge, die fast immer sofort voll sind.“

Wer Kulturvera­nstaltunge­n für Spanier vermisse, solle sich deshalb besser ans Kulturamt in Algarrobo Pueblo wenden.

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Foto: Nicolas Hock

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