Bei Organspenden weltweit führend
Spanien bleibt bei Spenden und Transplantationen von Organen nach eigenen Angaben weltweit führend. Die Zahl der Spender sei 2017 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als acht Prozent auf den neuen Bestwert von 2.183 gestiegen, teilte das spanische Gesundheitsministerium am Donnerstag in Madrid mit. Die Zahl der Transplantationen lag bei 5.259. Am häufigsten transplantiert wurden demnach Nieren (3.269) und Lebern (1.247).
Das Land sei in diesem Bereich seit nunmehr 26 Jahren in Folge weltweit führend, hob Gesundheitsministerin Dolors Montserrat hervor. Spanien sei „das großzügigste Land der Welt“und habe „eines der besten Gesundheitssysteme der Welt“. „Immer mehr Menschen spenden bei uns Organe, die Leben retten“, sagte sie.
Der Grund liegt aber nicht nur in der Großzügigkeit, sondern in der Widerspruchslösung: In Spanien müssen Menschen explizit dokumentieren, wenn sie gegen eine Organentnahme nach ihrem Tod sind. Die Ärzte beteuern allerdings, dass Angehörige gefragt würden. Sollten sie ge- gen die Organspende sein, würde darauf Rücksicht genommen.
Mit 46,9 Spendern pro eine Million Einwohner wurde 2017 in Spanien eine weitere Bestmarke erzielt. In den vergangenen drei Jahren wurde hier ein Anstieg von rund 30 Prozent verzeichnet. Zum Vergleich: Nach den Statistiken der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) gab es in ganz Deutschland 2017 nur 797 Spender, 60 weniger als 2016. Das ist der niedrigste Stand seit 20 Jahren, teilte die Stiftung mit. Das erste Mal seit rund 30 Jahren gibt es in Deutschland weniger als zehn Organspender pro eine Million Bundesbürger. (dpa/ck)