Auf dem Weg zum zweiten Stern
Das Sportjahr 2018 aus spanischer Sicht – Fußball-WM in Russland als Höhepunkt
Málaga – tl/df. Zwar steht in diesem Jahr alles im Zeichen der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland. Doch es gibt 2018 ein Sportlerleben auch jenseits der sogenannten schönsten Nebensache der Welt. In vielen Disziplinen zählen Spaniens Sportler und Sportlerinnen zur Weltklasse. Deren Herausforderungen im Einzelnen:
Golf: Spaniens Golfstar Sergio García startet am heutigen Donnerstag in Singapur ins neue Turnierjahr und will an die erfolgreiche Saison 2017 anknüpfen. Ziele sind unter anderem die Titelverteidigung beim Masters in Augusta und ein Erfolg mit dem europäischen Team beim Ryder Cup in Paris im September.
Rallye Dakar: Mit dem zweifachen Gewinner Nani Roma (Mini) und Rallye-Altmeister Carlos Sainz (Peugeot) bei den Autos sowie Jona Barreda (Honda) bei den Motorrädern hat der spanische Sport bei dem derzeit laufenden Wettbewerb zwei heiße Eisen im Feuer. Doch Roma muss nach einem Unfall verletzungsbedingt bereits passen. Und Joan Barreda hat sich auf der dritten Etappe verfahren und liegt schon jetzt fast eine halbe Stunde hinter dem Führenden zurück.
Segeln: Zur Zeit liegt beim Volvo Ocean Race das spanische Mapfre-Team unter Skipper Xabi Fernández in der Wertung nach drei Etappen vorne. Sollte das bis zum Ende so bleiben, wäre es das erste Mal, dass ein spanisches Boot die härteste Regatta der Welt gewinnt.
Handball: Spaniens Handballer wollen bei der Europameisterschaft vom 12. bis 28. Januar in Kroatien Revanche für die Finalniederlage vor zwei Jahren gegen Deutschland. Nach viermal Silber und zweimal Bronze bei den vergangenen Europameisterschaften wäre eigentlich mal Gold fällig.
Tennis: Rafael Nadal kann nach der Überwindung seiner Knieprobleme bei den Australian Open starten, die vom 15. bis 28. Januar in Melbourne ausgetragen werden. Allerdings geht Nadal nach der langen Pause ohne Matchpraxis in das erste Grand-Slam-Turnier des Jah- res. Wo der Weltranglistenerste formmäßig steht, ist also ungewiss. Der Einzug ins Finale wie im vergangenen Jahr, wo er knapp in fünf Sätzen gegen Roger Federer verlor, wäre so gesehen schon ein Erfolg. Nadals Abschneiden in Melbourne dürfte sicherlich wegweisend sein für den weiteren Verlauf der Saison. Bei den Frauen strebt Garbiñe Muguruza nach dem Wimbledon-Gewinn im vergangenen Jahr und den French Open 2016 in Melbourne ihren dritten Grand-Slam-Titel an.
Olympische Winterspiele: Nach den Sommerspielen 1988 finden nun die Winterspiele in Südkorea statt. Austragungsort vom 9. bis 25. Februar ist die Stadt Pyeongchang. Spanien hat nur eine einzige echte Medaillenhoffnung: Javier Fernández im Eiskunstlaufen der Männer. Der mehrfache Europaund Weltmeister möchte sein erstes Edelmetall bei Olympia holen, nachdem es vor vier Jahren in Sotschi nur zum undankbaren vierten Platz gereicht hatte. Lediglich den Snowbordern werden noch Chancen eingeräumt.
Leichtathletik: Hochspringerin Ruth Beitia war stets eine sichere Medaillenbank bei internationalen Wettkämpfen. Doch nach dem Rücktritt von Spaniens erfolgreichster Leichtathletin im vergangenen Jahr geht es ohne konkrete Titelhoffnung zu den Hallenweltmeisterschaft nach Birmingham, die vom 2. bis 4. März ausgetragen werden.
Eiskunstlaufen: Bei den Weltmeisterschaften vom 21. bis 25. März in Mailand will Javier Fernández seinen dritten Titel holen. Im vergangenen Jahr allerdings wurde der 26-Jährige vom Japaner Yuzuru Hanyu entthront.
Motorradsport: Noch ist der dreifache MotoGP-Weltmeister Marc Márquez ziemlich weit entfernt von den Bestmarken des italienischen Rekordweltmeisters Valentino Rossi. Doch bei den Pole-Positions liegt Rossi für Márquez in Reichweite. Der Italiener hat 54 auf seinem Konto, der Katalane 45. Mit dem Saisonauftakt am 18. März beim Großen Preis von Katar hat Márquez in dieser Saison 19 Mög- lichkeiten, um Rossi einzuholen.
Formel 1: Nach drei frustrierenden Jahren mit McLaren-Honda hofft Ex-Weltmeister Fernando Alonso auf die neuen Motoren von Renault für den britischen Rennstall. Der Formel-1-Auftakt am 25. März beim Großen Preis von Australien in Melbourne wird zeigen, ob der Asturier in dieser Saison wieder in einem konkurrenzfähigen Auto sitzt.
Radsport: Nach dem Rücktritt von Alberto Contador im vergangenen Jahr ruhen die Hoffnungen auf Mikel Landa. Der 28-Jährige wollte nicht länger Edelhelfer von Tour-Sieger Chris Froome sein und wechselte zum spanischen Movistar-Team. Dort trifft er aber auch auf namhafte Kollegen wie Altmeister Alejandro Valverde oder den Kolumbianer Nairo Qintana. Beim Giro d’Italia vom 4. bis 27. Mai wartet eine erste Bewährungsprobe auf den Neuling im Team.
Fußball: Spaniens Nationalelf will bei der WM vom 14. Juni bis 15. Juli in Russland den zweiten Stern auf dem Trikot holen. Das Team von Julien Lopetegui geht auch diesmal wieder als einer der Favoriten in das Turnier. Den Titelgewinn 2010 in Südafrika wollen die Spanier wiederholen und so die Pleite von 2014 in Brasilien wettmachen. Regierungschef Mariano Rajoy jedenfalls ist sicher: „Wir gewinnen.“ PR-Bericht