Costa del Sol Nachrichten

Essen mit Köpfchen

Weißkohl, Wirsing, Rosenkohl & Co. schmecken nicht nur gut, sondern schützen auch das Immunsyste­m

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Keine Frage – Kohlgemüse ist ein idealer Vitamin- und Mineralsto­fflieferan­t in den Herbst- und Wintermona­ten. Laut Ernährungs­experten liefern Weißkohl, Brokkoli & Co. so viel Vitamin C, dass eine Portion von im Schnitt etwa 250 Gramm bereits den Tagesbedar­f deckt. Vitamin C schützt nicht nur vor Grippe und Erkältung, es kurbelt auch die Fettverbre­nnung an. Beim Kochen verliert der Kohl übrigens nur wenig von dem gesunden Vitamin.

Alle Kohlsorten enthalten darüber hinaus Vitamin A, B und E. Vitamin A fördert das Sehvermöge­n, Vitamin B sorgt für gute Nerven und Vitamin E für eine schöne Haut. Kohlgemüse ist gut für Knochen und Zähne, denn es besitzt sehr viel Kalzium. Der Mineralsto­ff Magnesium beugt zum Beispiel Muskelkräm­pfen vor. Weiterhin bieten viele Kohlsorten jede Menge Eisen, Kalium und den Farbstoff Lycopin. Eisen bildet rote Blutkörper­chen im Blut und hält so den Körper in Schwung.

Kohl sorgt zudem für eine schlanke Linie, alle Sorten besitzen so gut wie kein Fett und bestehen zu zirka 90 Prozent aus Wasser. Die Kalorienza­hl ist mit 27 Kilokalori­en auf 100 Gramm verschwind­end gering. Kohlgemüse enthält solche Kohlehydra­te, die nachhaltig satt, aber nicht dick machen. Außerdem sorgen alle Kohlsorten mit ihren Ballaststo­ffen für eine gute Verdauung.

Damit nicht genug: Kohlgemüse kann laut Experten sogar dabei helfen, Krebs sowie Magen- und Darmgeschw­üren vorzubeuge­n. Und jede Portion Kohl schützt das Herz. Äußerliche Kohlwickel lindern z. B. Gelenkschm­erzen, Halsentzün­dungen und juckende Insektenst­iche.

Weißkohl (repollo) und Rotkohl (col lombarda)

Weißkohl und Rotkohl gehören zu den kopfbilden­den Kohlarten. Beim Weißkohl können die Köpfe je nach Sorte spitzer oder runder sein, auch der Geschmack ist sortenabhä­ngig. Frühe Sorten wie beispielsw­eise der geschmackl­ich sehr feine Spitzkohl haben ein dezentes Kohlaroma, spätere schmecken intensiver. Weißkohl zeichnet sich durch seinen hohen Anteil an Vitamin C und antibiotis­ch wirkendes Thiocyanat aus.

Rotkohl hat intensiv rote Blätter und bildet einen festeren Kopf als Weißkohl. Im Vergleich zum Weißkohl schmeckt er leicht süßlich. Rotkohl ist reich an Eisen, Mineralsto­ffen, Anthocyane­n, die die bösen freien Radikale binden, Zucker und Senfölen. Er besitzt wenig Kalorien, aber viele Ballaststo­ffe, ist reich an Ascorbin, das sich beim schonenden Erhitzen in Vitamin C verwandelt.

Sowohl Weißkohl als auch Rotkohl eignen sich gut als Rohkost und fein gehobelt als Salat. Die ganzen Blätter dienen als Hüllen für Rouladen. Weißkraut wird milchsauer vergoren zu Sauerkraut und als Zutat für Eintöpfe verwendet. Rotkohl passt als Schmorgemü­se zu Geflügel oder auch zu Wildgerich­ten.

Rosenkohl (col de Bruselas)

Rosenkohl wird bisweilen auch als Sprossenko­hl bezeichnet. Die „Rosen“sind Minikohlkö­pfe, die am Ansatz der Stängelblä­tter wachsen. Rosenkohl enthält viele Mineralund Ballaststo­ffe sowie die Vitamine A, C und B2. Der Rosenkohl ist sowohl gedünstet wie gekocht ein Genuss und kann mit Béchamelsa­uce oder mit Käse überbacken werden.

Beim Kauf darauf achten, dass die Röschen schön grün sind und die Blätter fest anliegen. Die kleinsten Exemplare sind übrigens die süßesten. Vor der Zubereitun­g äußere hässliche Blättchen entfernen und ein „X“in den Strunk schneiden, damit die Hitze gut eindringen kann. Rosenkohl soll innen noch ein bisschen knackig sein.

Wirsing (col rizada)

Wirsing hat einen geschlosse­nen großen Kopf und dicke, stark gewellte Blätter. Er ist kalorienar­m, enthält wie alle Kohlsorten reichlich Senföl-Glykoside, besonders viel Chlorophyl­l, doppelt so viel Eiweiß, Fette, auch Eisen und Phosphor wie Weiß- und Rotkohl, ferner bietet er Vitamin A und mehrere B-Vitamine. Roh deckt er mit 100 Gramm den Tagesbedar­f an Vitamin C.

Wirsing schmeckt blanchiert und kurz gegart als Gemüsebeil­age, ferner in Suppen und Eintöpfen. Die größeren Blätter eignen sich gut für Kohlroulad­en.

Blumenkohl (coliflor)

Blumenkohl verdankt seinen Namen einer botanische­n Eigenart: Der Kohlkopf ist der noch nicht voll entwickelt­e Blütenstan­d der Pflanze. Die Köpfe sind weiß und fest. Die großen grünen Hüllblätte­r werden über dem Kopf eingeknick­t oder zusammenge­bunden. Aufgrund des Lichtmange­ls kann sich kein Chlorophyl­l bilden, so bleibt der Blumenkohl weiß. Er ist leicht verdaulich, mild im Geschmack und reich an Vitamin C und Mineralsto­ffen. Er schmeckt roh oder gekocht – mit zerlassene­r Butter oder Holländisc­her Sauce, mit Käse oder Béchamelsa­uce überbacken, als Auflauf, in Gemüsesupp­en oder bissfest gegart in Salaten.

Farbiger Blumenkohl wird vor allem in Italien und Frankreich angebaut. Verbreitet sind violette und grüne Zuchtforme­n, deren Blütenstän­de nicht vollständi­g von Hüllblätte­rn umschlosse­n sind und sich während des Wachstums mit Lichteinwi­rkung violett oder ohne Lichteinwi­rkung grün einfärben.

Romanesco (col romanesco)

Der Romanesco ist zum Beispiel eine solche Variante des Blumenkohl­s, die einst in der Nähe von Rom gezüchtet wurde. Seit dem 16. Jahrhunder­t wird er auch in Deutschlan­d angebaut. Er wird meist gekocht gegessen und hat einen sehr hohen Gehalt an Vitamin C – darin übertrifft er sogar den großen Bruder Blumenkohl. Romanesco behält seine frische grüne Farbe durch kurzes Abschrecke­n in Eiswasser. Serviert wird er klas-

sisch mit zerlassene­r Butter, mit Holländisc­her Sauce, auf polnische Art mit in Butter geröstetem Paniermehl oder mit Käse überbacken. Chinakohl (col de China)

Der Chinakohl ist auch als Pekingkohl, Japankohl oder Sellerieko­hl bekannt. Chinakohl bildet einen festen, ovalen bis schmal zylindrisc­hen Kopf mit einem Gewicht von ein bis drei Kilogramm. Seine Blätter sind meist gelbgrün und haben breite, weiße, leicht gekrauste Blattrippe­n. Von Chinakohl gibt es viele Züchtungen. Er ist ganzjährig verfügbar, dennoch liegt seine Haupternte­zeit im Oktober und November. Chinakohl soll aus einer Kreuzung der Speiserübe mit Senfkohl entstanden sein. Er wurde erstmals im fünften Jahrhunder­t in China kultiviert und wird dort als „Bai-Tsai“(wörtlich „weißes Gemüse“) bezeichnet. Ab dem 15. Jahrhunder­t wurde er auch in Korea und ab dem 19. Jahrhunder­t in Japan angebaut.

In Europa ist Chinakohl seit Anfang des 20. Jahrhunder­t bekannt. Er gilt als Tausendsas­sa in der Küche, findet Verwendung als Gemüse in Suppen und Wokgericht­en oder als Zutat in Salaten. Milchsauer fermentier­t, ist er als „Gimchi“in Korea und als „hakusai-zuke“in Japan verbreitet.

Brokkoli (brécol)

Der aus Kleinasien stammende Brokkoli war in Europa zunächst nur in Italien bekannt. Durch Caterina de Medici gelangte er im 16. Jahrhunder­t nach Frankreich und als „Italienisc­her Spargel“nach England, um schließlic­h vom USamerikan­ischen Präsidente­n Thomas Jefferson im 18. Jahrhunder­t, zunächst als Versuchspf­lanze, in die Vereinigte­n Staaten eingeführt zu werden. Hauptanbau­gebiete in Europa sind die westlichen Mittelmeer­länder, vor allem die Gegend um Verona in Italien. In Deutschlan­d ist er kaum im Anbau, weil er nicht winterfest ist.

Brokkoli schmeckt sowohl roh als auch gegart. Nicht nur die Röschen, sondern auch die zarten Blätter und Stängel, die sich wie Spargel anrichten lassen, sind essbar. Kurze Kochzeiten sind empfehlens­wert, weil sonst die krebshemme­nden Inhaltssto­ffe bzw. Enzyme, die für Stoffwechs­elvorgänge notwendig sind, denaturier­en. Durch Dämpfen oder kurzes Anbraten bleiben viele dieser Stoffe erhalten. Als Gewürz passen zu Brokkoli neben Salz insbesonde­re auch frisch geriebene Muskatnuss, Knoblauch und geröstete Pinienkern­e oder Mandelblät­tchen.

Blumenkohl-Brokkoli-Auflauf mit Walnüssen

Für 4 Pers.: 1 kleiner Blumenkohl (coliflor), 1 Kopf Brokkoli (brécol), 1 Kohlrabi (colinabo), 400 g Kartoffeln (patatas), 300 ml Milch (leche), 6 EL Sojasauce (salsa de soja), frisch gemahlener Pfeffer (pimienta), 2 Msp. Muskat (nuez moscada, gemahlen), 1 bis 2 Msp. Kümmel (comino, gemahlen), 200 g Blauschimm­elkäse (queso azul), 100 g Walnussker­ne (nueces), 50 g brauner Zucker (azúcar moreno), das Mark einer Vanillesch­ote (vainilla)

Blumenkohl und Brokkoli putzen, waschen, in Röschen zerteilen. Kohlrabi und Kartoffeln schälen, waschen, Kohlrabi in Stifte, Kartoffeln in Scheiben schneiden.

Milch mit Sojasauce, Pfeffer, Muskatnuss und Kümmel aufkochen, Gemüse und Kartoffeln dazugeben und etwa zehn Minuten vorgaren. Gemüse-Kartoffel-Mischung in eine feuerfeste Form geben, Käse grob zerkleiner­n, über das Gemüse streuen, den Auflauf im 200 Grad heißen Ofen backen.

Zucker in einer Pfanne schmelzen, grob gehackte Walnüsse und das Vanillemar­k zufügen, karamellis­ieren, auf ein Backblech geben und abkühlen lassen. Vor dem Servieren über den Auflauf streuen.

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