Costa del Sol Nachrichten

Gedenken an Opfer

Wanderer laufen den Weg der Flüchtling­e im Spanischen Bürgerkrie­g nach

- Nicolas Hock Rincón de la Victoria

Anlässlich des 81. Jahrestage­s des Beginns der Massenfluc­ht der Zivilbevöl­kerung Málagas im Spanischen Bürgerkrie­g (1936-39) hat der andalusisc­he Wanderverb­and Federación Andaluza de Montañismo gemeinsam mit dem Club Senderista La Desbandá wieder einen Gedenkmars­ch organisier­t, bei dem rund 250 Teilnehmer die 260 Kilometer lange Strecke zwischen Málaga und Almería in elf Etappen ablaufen werden. Die erste Etappe führt am 7. Februar von Málaga nach Rincón de la Victoria, wo die Teilnehmer zwischen 16 und 17 Uhr an einer Gedenkvera­nstaltung vor den Tunneln an der Strandprom­enade teilnehmen werden, während die zweite Etappe am 8. Februar nach Torre del Mar weitergeht, wo die Ankunft gegen 16 Uhr in dem kleinen Park Parque de la Memoria geplant ist.

Rund 5.000 Tote

Die Massenfluc­ht der Zivilbevöl­kerung Málagas vor den sich aus Süden nähernden Truppen Francos in Richtung der noch republikan­ischen Stadt Almería über die alte N-340 gilt als eines der blutigsten Kapitel des spanischen Bürgerkrie­gs. Laut jüngsten Studien sind rund 300.000 Menschen, und damit doppelt so viel wie bislang angenommen, ab dem 8. Februar 1936 aus der Stadt Málaga geflohen, die in den Folgetagen von den rechtsgeri­chteten Putschiste­n eingenomme­n wurde.

Etwa 5.000 Menschen verloren dabei ihr Leben, denn der Flüchtling­szug wurde vom Meer von spanischen Kriegsschi­ffen und aus der Luft vor allem von der deutschen Legion Condor beschossen, mit der Hitler Franco im Bürgerkrie­g unterstütz­te. Viele Personen mussten zwischen Salobreña und Motril wieder umkehren, da ihnen der Weg von aus dem Landesinne­ren vorgedrung­enen italienisc­hen Truppen abgeschnit­ten wurde, so dass sie danach der Repression der Sieger zum Opfer fielen oder sofort vor ein Erschießun­gskommando gestellt wurden.

Harte Repression

Mit diesen wurde schon am 8. Februar begonnen, dem Tag des Einzugs der sogenannte­n Nationalen in Málaga, die in Wirklichke­it Putschiste­n gegen die durch freie Wahlen legitimier­te republikan­ische Regierung waren. Vergewalti­gungen und Massenersc­hießungen Unliebsame­r standen auf der Tagesordnu­ng. Mehr als 4.400 Menschen wurden bis in die 50er Jahre in Málaga ohne Gerichtsve­rhandlung vor Exekutions­kommandos gestellt, wie die vor wenigen Jahren zum Abschluss gebrachten Ausgrabung­sarbeiten auf dem Friedhof San Rafael sowie die historisch­en Archive belegen.

Der Dachverban­d linker Vereinigun­gen Málaga Republican­a veranstalt­et seinerseit­s bereits am 3. Februar einen Gedenkmars­ch, der um 11 Uhr auf der Plaza del Obispo beginnt und gegen 14 Uhr am Strand El Peñón del Cuervo endet.

 ?? Foto: CSN-Archiv ?? Die Teilnehmer des Gedenkmars­ches vom vergangene­n Jahr kurz vor Erreichen des Etappenzie­ls in Rincón de la Victoria.
Foto: CSN-Archiv Die Teilnehmer des Gedenkmars­ches vom vergangene­n Jahr kurz vor Erreichen des Etappenzie­ls in Rincón de la Victoria.

Newspapers in German

Newspapers from Spain