Zugprojekt nimmt an Fahrt auf
Verkehrsminister Íñigo de la Serna informiert in Marbella über Zugprojekt an der Costa del Sol
Málaga – ws. Fast zwanzig Jahre ist es her, dass die Zentralregierung zum ersten Mal die Verlängerung der Nahverkehrszugtrasse von Fuengirola bis Marbella und Estepona angekündigt hat. Ein Projekt, das die Verkehrssituation auf der stark frequentierten A-7 entspannen könnte. Realisiert wurde das Projekt bis heute nicht.
Vergangene Woche besuchte der spanische Verkehrsminister Íñigo de la Serna Marbella, um gemeinsam mit seiner PP-Parteikollegin, Bürgermeisterin Ángeles Muñoz, über Neuigkeiten bei der Entwicklung des Projekts zu berichten. Eine Schnellzugverbindung, wie sie von der sozialistischen andalusischen Landesregierung im Entwurf des neuen Raumordnungsplans der westlichen Costa del Sol empfohlen werden soll, wird nicht in Betracht gezogen. Allerdings erklärte De la Serna, dass die Nahverkehrszugstrecken kompatibel sein könnten, da sie zum Teil unterirdisch verlegt werden sollen.
Weiterhin kündigte De la Serna an, dass man nach eingehenden Studien der ursprünglich fünf Streckenvorschläge zwei Varianten für umsetzbar halte. Die erste sieht vor, dass die Gleise parallel zum Meer und unter der A-7 verlaufen, auf einer Länge von 53 Kilometern. In diesem Fall belaufen sich die Kosten auf etwa zwei Milliarden Euro, sollte die Zugverbindung bis Marbella gehen, und auf 3,85 Milliarden falls die Strecke bis Estepona reicht.
Präsentation im Sommer
Insgesamt preiswerter wäre eine sogenannte „Mix-Version“, bei der die Zugstrecke parallel zur AP-7 gebaut würde, sie wäre 55 Kilometer lang, die Kosten für die Strecke bis Marbella werden auf etwa eine Milliarde Euro veranschlagt, bis Estepona auf 2,37 Milliarden. Bei diesem Streckenverlauf wäre zudem eine Variante möglich, bei der Haltestellen am Krankenhaus Costa del Sol, in Marbella, San Pedro Alcántara sowie Estepona eingeplant sind. Laut einer Studie des Verkehrsministeriums wird die Anzahl der potenziellen Nutzer im Jahr 2024 bei zirka fünf Millionen liegen, sollte der Zug bis Marbella fahren, und bei bis zu acht Millio- nen bei der Estepona-Variante. Das Verkehrsministerium will die Projektstudien voraussichtlich im Sommer der Öffentlichkeit präsentieren. Danach muss das Umweltministerium die Umweltverträglichkeit prüfen. Ist das geschehen, kann eine konkrete Ausarbeitung des Projekts in Auftrag gegeben werden.
Wann mit der Fertigstellung der Strecke gerechnet werden kann, ist allerdings ungewiss.