Costa del Sol Nachrichten

Saubere Luft in Frigiliana

Im Rahmen des Projekts Donaire werden Verschmutz­ungen in der Atmosphäre gemessen

- Michael Trampert Frigiliana

Es ist 16 Uhr. Auf der Plaza de las tres Culturas in Frigiliana entspannen sich zahlreiche Menschen unter dem freien Himmel. Bei knapp 20 Grad unterhalte­n sie sich, essen etwas oder trinken einfach nur eine Tasse Kaffee sowie Sonia Castillo Fernández.

Die 40-jährige Geochemike­rin, die an der Universitä­t in Granada Geologie studierte und anschließe­nd ihren Doktor in atmosphäri­scher Biochemie an der politechni­schen Universitä­t in Barcelona absolviert­e, ist in Frigiliana für das Projekt Donaire zuständig. Dabei handelt es sich um ein Projekt über die Luftqualit­ät in ganz Spanien, an dem unter anderem das Institut für Geologie und Bergbau (IGME), das Wirtschaft­sministeri­um, das Zentrum für wissenscha­ftliche Forschung (CISC) und das Umweltamt der Balearisch­en Inseln beteiligt sind.

Schadstoff­e identifizi­eren

„Ziel dieses Projekts ist es, die Luft in regelmäßig­en Abständen auf Schadstoff­e hin zu untersuche­n“, erklärt Sonia Castillo Fernández. „Denn wenn sich Schadstoff­e wie Metalle in der Luft befinden und wir diese gefährlich­en Giftstoffe einatmen, kann das einen negativen Einfluss auf unsere Gesundheit haben.“

Das Projekt hat 2016 begonnen und soll noch bis Ende dieses Jahres laufen. So lange lässt Sonia Castillo Fernández alle zwei Wochen die gesammelte­n Staubparti­kel in einem Labor untersuche­n.

Apparatur selbst gebaut

Da für die Partikelsa­mmel-Anlage kein Geld zur Verfügung gestellt wurde, hat die Geochemike­rin zusammen mit ihrem Vater eine entspreche­nde Apparatur selbst entwickelt.

„Ein einfacher Plastiktri­chter dient zum Sammeln der Luftpartik­el. Diese werden anschließe­nd mit destillier­tem Wasser gelöst und laufen über ein Plastikroh­r hinab in einen Kanister“, erklärt die Wissenscha­ftlerin. Die gesammelte Flüssigkei­t wird anschließe­nd in ein Labor geschickt, wo sie auf verschiede­ne Inhaltssto­ffe hin untersucht wird. Im Vergleich zu den Ortschafte­n Aragón, Navarra, Katalonien und den Balearen, wo sich ebenfalls Mess-Stationen befinden, nimmt Frigiliana eine Sonderstel­lung ein. „Wir haben die Sahara vor uns. Immer wieder gibt es Sandstürme, die Unmengen an Staub über die Gemeinde fegen“, so Sonia Castillo Fernández. „Dadurch schießen die Messwerte natürlich nach oben.“

Trotz immer wieder auftretend­en Sahara-Winden haben die Untersuchu­ngen ergeben, dass die Luft in Frigiliana sehr sauber ist.

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Fotos: Michael Trampert Sonia Castillo Fernández neben ihrer Apparatur, die die Luftpartik­el einsammelt.
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Innerhalb des Trichters lagern sich Staubparti­kel ab. Mit destillier­tem Wasser werden diese dann vom Trichter gelöst und durch ein Plastikroh­r in einen Kanister geleitet.
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Die im Kanister gelandete Flüssigkei­t wird anschließe­nd in ein Labor geschickt, wo sie dann untersucht wird.

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