Saubere Luft in Frigiliana
Im Rahmen des Projekts Donaire werden Verschmutzungen in der Atmosphäre gemessen
Es ist 16 Uhr. Auf der Plaza de las tres Culturas in Frigiliana entspannen sich zahlreiche Menschen unter dem freien Himmel. Bei knapp 20 Grad unterhalten sie sich, essen etwas oder trinken einfach nur eine Tasse Kaffee sowie Sonia Castillo Fernández.
Die 40-jährige Geochemikerin, die an der Universität in Granada Geologie studierte und anschließend ihren Doktor in atmosphärischer Biochemie an der politechnischen Universität in Barcelona absolvierte, ist in Frigiliana für das Projekt Donaire zuständig. Dabei handelt es sich um ein Projekt über die Luftqualität in ganz Spanien, an dem unter anderem das Institut für Geologie und Bergbau (IGME), das Wirtschaftsministerium, das Zentrum für wissenschaftliche Forschung (CISC) und das Umweltamt der Balearischen Inseln beteiligt sind.
Schadstoffe identifizieren
„Ziel dieses Projekts ist es, die Luft in regelmäßigen Abständen auf Schadstoffe hin zu untersuchen“, erklärt Sonia Castillo Fernández. „Denn wenn sich Schadstoffe wie Metalle in der Luft befinden und wir diese gefährlichen Giftstoffe einatmen, kann das einen negativen Einfluss auf unsere Gesundheit haben.“
Das Projekt hat 2016 begonnen und soll noch bis Ende dieses Jahres laufen. So lange lässt Sonia Castillo Fernández alle zwei Wochen die gesammelten Staubpartikel in einem Labor untersuchen.
Apparatur selbst gebaut
Da für die Partikelsammel-Anlage kein Geld zur Verfügung gestellt wurde, hat die Geochemikerin zusammen mit ihrem Vater eine entsprechende Apparatur selbst entwickelt.
„Ein einfacher Plastiktrichter dient zum Sammeln der Luftpartikel. Diese werden anschließend mit destilliertem Wasser gelöst und laufen über ein Plastikrohr hinab in einen Kanister“, erklärt die Wissenschaftlerin. Die gesammelte Flüssigkeit wird anschließend in ein Labor geschickt, wo sie auf verschiedene Inhaltsstoffe hin untersucht wird. Im Vergleich zu den Ortschaften Aragón, Navarra, Katalonien und den Balearen, wo sich ebenfalls Mess-Stationen befinden, nimmt Frigiliana eine Sonderstellung ein. „Wir haben die Sahara vor uns. Immer wieder gibt es Sandstürme, die Unmengen an Staub über die Gemeinde fegen“, so Sonia Castillo Fernández. „Dadurch schießen die Messwerte natürlich nach oben.“
Trotz immer wieder auftretenden Sahara-Winden haben die Untersuchungen ergeben, dass die Luft in Frigiliana sehr sauber ist.