Der Orden vom Goldenen Vlies
Der Orden vom Goldenen Vlies (auf Spanisch: Toisón de Oro) ist ein 1430 gegründeter Ritterorden. Im Laufe der Jahrhunderte wurde eine Zugehörigkeit immer mehr zu einem Privileg als Belohnung für besondere Verdienste. Heute ist der Orden vom Goldenen Vlies die höchste Auszeichnung, die der spanische König vergeben kann.
Ausgewählte Persönlichkeiten sowie ausländische Monarchen haben den Orden in jüngerer Vergangenheit erhalten. König Felipe bekam ihn 1981 als 13-Jähriger von seinem Vater Juan Carlos. Jetzt übergab Felipe VI. die Auszeichnung auch an seine zwölfjährige Tochter Leonor. Zugesprochen wurde ihr der Orden bereits zum zehnten Geburtstag.
Die jetzige Ordensübergabe bedeutet gleichzeitig die offizielle Institutionalisierung der Prinzessin von Asturien als Thronfolgerin. Mit diesem Tag beginnt nun für die Zwölfjährige ein neuer Lebensabschnitt, in dem sie Schritt für Schritt an ihre Rolle als Thronfolgerin herangeführt wird. Bei der Zeremonie im Madrider Königspalast rief Felipe seine Tochter dazu auf, sich „stets von der Verfas- sung“leiten zu lassen und Spanien „mit Bescheidenheit zu dienen“.
Das Ordensabzeichen, ein an einer Collane hängendes goldenes Widderfell, gilt als das Urbild des modernen Verdienstordens. Insofern stellt der Orden vom Goldenen Vlies das Bindeglied zwischen den beiden heutigen Bedeutungen des Wortes „Orden“dar.
Der Orden vom Goldenen Vlies wurde am 10. Januar 1430 von Philipp dem Guten, Herzog von Burgund, anlässlich seiner Vermählung mit Isabella von Portugal in Brügge gestiftet. Nach dem Aussterben der Burgundischen Herzöge ging der Orden auf die spanische Linie der Habsburger über. Als 1700 der letzte spanische König aus dem Hause Habsburg starb, teilte sich der Orden in zwei Linien auf – die der Bourbonen in Spanien und die des österreichischen Familienzweigs der Habsburger.
Das ursprüngliche Ziel des Ordens war die Erhaltung des katholischen Glaubens, der Schutz der Kirche und die Wahrung der unbefleckten Ehre des Rittertums.