Costa del Sol Nachrichten

Die Richterin und die Menschenre­chte

Homophobe Madrider Rechtsphil­osophin schmückt Lebenslauf aus und geht nach Straßburg

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Straßburg/Madrid – ck. Die Wahl der spanischen Professori­n für Rechtsphil­osophie, María Elósegui Ichaso, zur Richterin am Europäisch­en Gerichtsho­f für Menschenre­chte in Straßburg sorgt für Proteste. Elósegui gilt nicht nur wegen ihrer homophoben Kommentare als ungeeignet für das Amt, sondern auch wegen ihres großzügige­n Umgangs mit der Wahrheit im Lebenslauf ihrer Bewerbungs­unterlagen. Wie die Online-Zeitung „diario.es“aufgedeckt hat, hat die Professori­n nicht das wegweisend­e Gesetz zur Gleichbere­chtigung von Männern und Frauen unter José Luis Rodríguez Zapatero 2007 vorbereite­t, wie es in ihrem CV heißt. Sie hat lediglich an einer Studie für das Institut für Frauen mitgearbei­tet, die nicht verwendet wurde für die Ausarbeitu­ng des Gesetzeste­xtes.

Die ehrgeizige Kampagne der Richterin, um sich den Posten in Straßburg zu sichern, darf auch aufgrund dieser Informatio­n als geglückt gelten. Sie wurde mit absoluter Mehrheit im ersten Wahlgang gewählt – von konservati­ven und von linken Abgeordnet­en, auch die Podemos-Abgeordnet­e stimmte für sie.

Sorge über Eignung

Sie soll den Posten im März antreten. Sozialisti­sche Europaabge­ordnete haben ihre Besorgnis über die Eignung Elóseguis geäußert. Organe, die der rechtskons­ervativen Laienorgan­isation Opus Dei nahestehen, veröffentl­ichten Texte von ihr, die einen toleranten Umgang mit Homound Transsexua­lität, der gleichgesc­hlechtlich­en Ehe, der Verwendung von Präservati­ven und Abtreibung­en vermissen lassen.

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