Costa del Sol Nachrichten

In Zeiten der Trockenhei­t

Staatspakt zum Wasser steckt noch in den Anfängen – Stauseen bei 41,5 Prozent ihrer Kapazität

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Madrid – ck. „Die Landwirtsc­haft verbraucht 80 Prozent des Wassers in Spanien und trägt vier Prozent zum Bruttoinla­ndsprodukt (PIB) bei. Die Pläne für neue künstlich bewässerte Anbaufläch­en müssen gestoppt werden“, lautet die Schlussfol­gerung des unabhängig­en Observator­iums für Nachhaltig­keit (OS).

Zwischen 2005 und 2015 haben die Anbaufläch­en um 9,3 Prozent zugenommen, so das Landwirtsc­haftsminis­terium. In diesen Jahren sind die Bewässerun­gssysteme zwar modernisie­rt worden, dennoch nahm der Wasserverb­rauch aus offizielle­n Quellen um 2,8 Prozent zu, so das Nationale Statistiki­nstitut (INE). Auf eine halbe Million schätzt der WWF die illegal gebohrten Brunnen. Eva Hernández vom WWF bemängelt das Fehlen grundlegen­der Daten.

Landwirtsc­haftsminis­terin Isabel García Tejerina äußerte in der Zeitung „El País“, sie höre alle Beteiligte­n an und sammele Informatio­nen. Einig sind sich alle, dass eine langfristi­ge Wasserpoli­tik not- wendig ist und an die Folgen des Klimawande­ls angepasst werden muss. 20 Prozent weniger Regen im südlichen Mittelmeer­raum sagt die UNO für die Zukunft voraus.

Die Stauseen Spaniens trugen Ende Januar 41,5 Prozent ihrer Wasserkapa­zität, 20 Prozent weni- ger als der Schnitt der vergangene­n zehn Jahre. Die beiden großen Parteien PP und PSOE arbeiten an einem Staatspakt zum Wasser, dessen Verabschie­dung aber noch in den Sternen steht.

Bis jetzt steht fest, dass die Regierung auf moderne wasserspa- rende Bewässerun­gssysteme setzt, den bewussten Umgang mit dem Nass fördern will, mehr Entsalzung­sanlagen nicht ausschließ­t und Konsens unter allen Beteiligte­n sucht. Es gäbe keine Region, die nicht ein Wasserprob­lem habe, so Tejerina.

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Foto: Ángel García Der Stausee von Beniarrés in Alicante Ende Januar weit unter seiner Kapazität.

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