Sündenpfuhl Tourismus
Wasserverbrauch sinkt – Potenzial der Aufbereitung bleibt ungenutzt
Die Wiederverwertungsquote von Wasser in Haushalten liegt in Kalifornien und Israel bei fast 70 Prozent. Diese Länder sind besonders von den globalen Klimaveränderungen gebeutelt, haben aber reagiert und wurden so zu Vorreitern in punkto Effizienz und Technologie. In Spanien werden gerade mal 15 Prozent des Leitungswassers mehr als einmal verwendet.
Immerhin konnte der private Verbrauch auch in Spanien gesenkt werden. Seit 2001 binnen 15 Jahren von 175 Litern pro Person und Tag auf 131 Liter. In Deutschland, mit fast doppelt so hohen Wasserpreisen für Privatkunden, lag er zuletzt bei 121 Litern. Diese Einsparungen verdankt man vor allem effizienteren Wasch- und Geschirrspülmaschinen. Aber 40 bis 60 Liter Wasser pro Tag und Kopf werden von Experten noch immer als verschwendet eingestuft.
Valencia verschwendet
Auch die regionalen Unterschiede sind beachtlich. In Andalusien beispielsweise lag der Verbrauch pro Kopf im Jahr 2014 bei 120 Litern. In Katalonien waren es 118 Liter, im benachbarten Valencia hingegen 162 – die einzige Region des Landes, in der der Konsum zunimmt, obwohl gerade hier die Dürre besonders hart zuschlägt. Hauptsünder ist der Tourist und sein Hotelier. 220 Liter pro Tag und Kopf fallen auf die Abermillionen Besucher, deren Konsum keine Rolle bei den Unterbringungskosten spielt, weil die Hotel-Branche von der Politik protegiert wird.
Eher drosselt man den Bauern das Wasser, senkt die Durchflussmengen in den Dörfern, als den Granden der Tourismusbranche Limitierungen aufzuerlegen. Dass über die Hälfte der Touristen in nicht gemeldeten Unterkünften absteigt, wird auch weiterhin die Kontrollen erschweren.