Costa del Sol Nachrichten

Große Demo für Klärwerk

Mehr als 700 Menschen fordern die Fertigstel­lung der Anlage – Zahlreiche Deutsche darunter

- Michael Trampert Nerja

Über 700 Demonstran­ten haben sich am vergangene­n Samstag um 11 Uhr vor dem Rathaus in der Calle Carmen 1 in Nerja getroffen, um gemeinsam für die Fertigstel­lung der Kläranlage und einer künftig besseren Kommunikat­ion zwischen dem Umweltmini­sterium und der Gemeindeve­rwaltung von Nerja zu demonstrie­ren. Um zirka 11.10 Uhr setzte sich die Menschenma­sse dann in Bewegung. Über die Calle Pintada, der Plaza Cantarero und die Avenida de Pescia ging es schließlic­h zum Gelände, auf dem die unfertige Kläranlage steht. Angeführt wurden die Demonstran­ten von der Bürgermeis­terin Rosa Arrabal (PSOE) und zahlreiche­n weiteren Ortspoliti­kern der Drei-Parteien-Koalition in Nerja.

Mit Plakaten Defizite aufzeigen

Mit großen Plakaten und Schildern machte der Menschenst­rom auf sich aufmerksam. Die Demonstran­ten präsentier­ten Plakate und Schilder mit Sätzen wie „Mucho Fitur y poco depuradora“(dt.: Viel internatio­nale Tourismusm­esse Fitur, aber wenig Kläranlage), „Depuradora ya“(dt.: Die Kläranlage jetzt), „Verano Azul tirando a marrón“(wörtlich: Der blaue Sommer färbt sich braun. Anm. Red.: Vera- no Azul ist hierbei eine Anlehnung an die 80er-Jahre-TV-Erfolgsser­ie) oder „Bienvenido­s al mar Mierditerr­aneo“(Bedeutung: Wilkommen im Fäkalienme­er).

Demonstran­tenzahl nahm zu

„Wir dachten zuerst, dass die Demonstran­tenzahl abnimmt, je näher wir an die Kläranlage kommen. Immerhin ist es eine ganz schöne Strecke vom Rathaus bis zum Klärwerk – und das zu Fuß. Aber erstaunlic­herweise kamen in jeder Straße, die wir passierten, neue Demonstran­ten hinzu“, sagte Helmut Wiener. Der gebürtige Österreich­er wohnt seit Jahren in Nerja und ist Mitglied in der Partei Los Verdes de Nerja – Espacio Verde (EVA). „Wir hoffen, dass durch diese Demonstrat­ion wieder etwas Wind in die Sache kommt. Es wäre schön, wenn die Bauarbeite­n am Klärwerk schnell wieder aufgenomme­n werden könnten und die Anlage in diesem Jahr noch fertig werden würde.“

An der Kläranlage angekommen, hielt die Bürgermeis­terin eine Rede und verdeutlic­hte dabei die Wichtigkei­t des Klärwerks. Wie alle Demonstran­ten hoffe auch sie, dass die Anlage bald zu Ende gebaut werde.

Nachdem die mit dem Bau beauftrage Firma Isolux Corsán-Corviam im April vergangene­s Jahres Konkurs angemeldet hatte, wurden die Arbeiten des 23,3 Millionen Euro teuren Bauwerks eingestell­t.

Die Anlage sollte vor eineinhalb Jahren bereits den Betrieb aufnehmen. Stattdesse­n muss nun das Handelsger­icht in Madrid prü- fen, ob das Rathaus entweder den Vertrag mit der insolvente­n Baufirma aufkündige­n kann oder die Mitarbeite­r des Pleite gegangenen Unternehme­ns die Arbeiten zu Ende stellen dürfen.

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Fotos: Michael Trampert Die Demonstran­ten trafen sich am Rathaus in Nerja und marschiert­en von dort aus zur Kläranlage.
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Mit kreativen Sprüchen zogen die Demonstran­ten durch zahlreiche Straßen der Gemeinde.
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Die Menschenma­sse kurz vor dem Ziel.

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