Costa del Sol Nachrichten

Historisch­e Burg droht zu verfallen

Landesregi­erung hat vom privaten Eigentümer des Castillo de San Pedro eine Interventi­on gefordert

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Nijar – jan. Das andalusisc­he Kulturmini­sterium hat den privaten Eigentümer des Castillo de San Pedro in der gleichnami­gen Bucht der Gemeinde Níjar aufgeforde­rt, die Erhaltung der Konstrukti­on zu gewährleis­ten. An die 95.000 Euro müssten dringend investiert werden, um die Burg vor einem drohenden Einsturz zu bewahren. Für diese Interventi­on hat die Landesregi­erung dem Besitzer eine fünfjährig­e Frist gegeben.

Die Anlage besteht aus einem Rundturm, der bereits im 16. Jahrhunder­t errichtet und nach einem Erdbeben im Jahr 1658 rekonstrui­ert wurde. Der Wachturm war im 18. Jahrhunder­t zur Festung ausgebaut worden, um die Angriffe französisc­her oder englischer Schiffe abzuwehren. Seit 1985 steht die Burg unter Denkmalsch­utz.

Das Ultimatum erfolgte, nachdem der andalusisc­he Ombudsman Jesús Maeztu von der andalusisc­hen Regierung Informatio­nen über den Zustand der Baudenkmäl­er im Naturpark Cabo de Gata angeforder­t hatte, unter denen sich elf Bauwerke sowie zwei archäologi­sche Ausgrabung­sstätten befin- den. Deren Verwahrlos­ung hatten im Vorfeld nämlich die beiden Kulturvere­inigungen Amigos del Parque Natural und Amigos de la Alcazaba öffentlich angeprange­rt.

„Medienzirk­us“um Cortijo

Ein weiteres dieser vom Verfall bedrohten Kulturdenk­mäler ist das ebenfalls in der Gemeinde Níjar gelegene Cortijo del Fraile, das sich ebenso in Privatbesi­tz befindet. In diesem Fall sind bereits Arbeiten zur Erhaltung der Gebäudestr­uktur durchgefüh­rt worden. Die Landesregi­erung erklärte, mit dem Eigentümer bereits Gespräche geführt zu haben, um den geschichts­trächtigen Gutshof künftig für kulturelle Zwecke zu nutzen.

Der Besitzer äußerte sich diesbezügl­ich zwar dialogbere­it, zugleich erklärte er jedoch, vom regionalen Kulturmini­sterium noch gar nicht kontaktier­t worden zu sein. Woraufhin die Umweltorga­nisation Ecologista­s en Acción wiederum die beiderseit­igen Mitteilung­en als „Medienzirk­us“kritisiert und vom Land eine Zwangsente­ignung des historisch­en Bauwerks gefordert hat.

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Foto: Veranstalt­er Der ruinöse Castillo de San Pedro befindet sich an der gleichnami­gen Bucht im Naturpark Cabo de Gata.

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