Los, los! Frühjahrsputz!
Das Großreinemachen zum Winterende: wichtige Fragen und Antworten
Der Frühling - die Natur treibt wieder aus, es ist länger hell draußen, die Sonne wird wärmer und scheint durch die Fenster. Besser gesagt: auf den Schmutz auf den Fenstern. Und auf den Staub auf den Regalen. Was sich im Laufe des Winters monatelang angesammelt und verborgen hat, wird jetzt deutlich sichtbar. Wichtige Fragen und Antworten:
Was putze ich denn, was ich sonst nicht putze?
Die Frage ist berechtigt: Warum Freizeit für einen Frühlingsputz opfern, wenn wöchentlich gut gereinigt wird? Aber es gibt ein paar Stellen, die nicht immer bedacht werden. Ein paar Beispiele: Fenster, Schrankablagen, Lampen, die Speisekammer, Dunstabzugshaube und Kühlschrank. Auch die Haustür könnte wieder Wasser sehen.
Was brauche ich denn dafür? Wird das teuer?
Es muss keine große Bandbreite an Putzmitteln sein und sicher nichts anderes als für den üblichen Hausputz. Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel in Frankfurt rät zu mindestens einem neutralen Allzweckreiniger. Damit lassen sich Tische, Stühle, Böden, Schränke mit Kunststoffoberflächen, Fliesen – kurzum alle unempfindlichen Oberflächen reinigen. Für die Küche, wo sich ein Fettfilm auf Küchenschränke und Regale legt, ist zusätzlich ein Reiniger mit Fettlöser hilfreich. „Mit einem neutralen Allzweckreiniger lassen sich Fettschichten nur schwer entfernen“, erklärt Glassl. Gegen Kalk im Ba- dezimmer und in der Küche bewährt sich zudem ein saurer Reiniger auf Basis von Zitronensäure.
Ist es nicht egal, mit welchem Putzmittel ich etwas reinige?
Nicht jedes Mittel packt jeden Schmutz. „Ein saurer Reiniger ist gegen Fett machtlos. Umgekehrt kann ein alkalischer Fettlöser nichts gegen Kalk ausrichten“, erklärt Glassl. Und schlimmer noch: Manches Produkt kann Schäden hinterlassen. Ein saurer Reiniger für die teure Marmoroberfläche im Bad wäre ein Desaster. Und für unlackierte Holzmöbel braucht man andere Produkte als für Kunststoff- oder Edelstahloberflächen. „Wo die Mittel ihre Stärken haben, ist auf den Verpackungen verzeichnet.“Und Glassl führt an: Wer Putzmittel fachgerecht einsetzt, kann etwas für die Umwelt tun. Je weniger Chemie wirkungslos verschwendet wird, desto besser.
Gibt es gute umweltfreundliche Alternativen?
Umweltfreundliche Produkte findet man im Handel zum Beispiel mit dem EU-Umweltzeichen. „Reinigungsmittel mit diesen Umweltzeichen belasten das Abwasser im Vergleich zu vielen konventionellen Reinigern gering, reinigen jedoch nachweislich vergleichbar gut“, sagt Marcus Gast vom Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau. „Auch der Anteil allergener Duftstoffe ist dort weitgehend beschränkt.“Das kann Allergikern zugute kommen. Aber: Die in den Reinigungsmitteln enthaltenen Tenside sind inzwischen vollständig biologisch abbaubar, andere Inhaltsstoffe jedoch nicht unbedingt. Darum sollte man auch bei diesen Produkten auf die korrekte Dosierung achten. Möglichst vollständig sollte auf desinfizierende Reiniger verzichtet werden, weil diese die Umwelt besonders belasten.
Welche Hausmittel gibt es?
Michaela von der Linden-Schwemmlein vom Bayerischen Bauernverband verwendet einen Neutralreiniger, Kernseife, Zitronensäure, Spiritus und Soda. Mit denen lassen sich ihrer Erfahrung nach alle Reinigungsarbeiten im Haus gut bewältigen. Viele Haushaltsprodukte wie Backofenspray, antibakterielle Haushaltsreiniger und Spülmittel, synthetische Duftsprays und Lufterfrischer, WCDuftsteine oder Einweg-Staubtücher seien nicht notwendig.