Die Deutschen frieren
Seit Wochen fallen die Temperaturen an der Costa del Sol nachts immer wieder unter zehn Grad
„So kalt wie in diesem Jahr war es schon seit Jahren nicht mehr“, klagt Evi Neumüller. Die Deutsche kommt seit 30 Jahren an die Costa del Sol, um hier die Wintermonate zu verbringen. „Da hätten wir auch gleich in Deutschland bleiben können.“
So wie Frau Neumüller geht es zur Zeit vielen Besuchern und Residenten Andalusiens. Sobald die Sonne verschwunden ist, gehen viele Menschen in dicken Winterjacken, Mützen, Schals und Handschuhen zum Einkaufen oder an der Strandpromenade entlang. Dabei ist das Wetter zu dieser Jahreszeit gar nicht ungewöhnlich, weiß Harry Happe. Seit mehreren Jahren betreibt der Hobby-Meteorologe eine Wetterstation in La Viñuela.
Acht Grad sind keine Seltenheit
„Im Winter ist es nicht ungewöhnlich, dass die Temperaturen nachts unter die Acht-Grad-Marke fallen und tagsüber zwischen zwölf und 16 Grad hoch sind. Im Schnitt dauert das ein paar Wochen“, so Happe. „Zwar hält der diesjährige Winter jetzt schon etwas länger an als normal. Allerdings kann ich aus meteorologischer Sicht nichts Ungewöhnliches feststellen. Auf der Nordhalbkugel haben wir eine ziemlich stabile Wetterlage.“
Dass der Winter vielen Residenten und Urlaubern sehr kalt erscheint, erklärt sich Harry Happe vor allem durch die Bauweise vieler Gebäude. Diese seien an der Costa del Sol oftmals einfach nicht richtig isoliert, so der Hobbymeteorologe. „Dringt die Kälte dann auch noch in die Wohnung ein, hat man das Gefühl, das es permanent kalt ist.“Wann es wieder deutlich wärmer wird, kann kein Meteorologe eindeutig vorhersagen.
„Ich könnte mir vorstellen, dass es in den nächsten Monaten Woche für Woche um vielleicht ein Grad wärmer wird, ehe dann im Mai zum Beispiel das Wetter schlagartig von Winter auf Sommer wechselt“, so Harry Happe.
Keine ungewöhnlichen Temperaturphänomene vorhanden