Costa del Sol Nachrichten

Hotspot für Tierschmug­gel

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Die Wilderei und der illegale Handel mit Wildtieren, aber auch mit Pflanzen, haben katastroph­ale Auswirkung­en auf die Biodiversi­tät und die Tier- und Pflanzenwe­lt. Der Tier- und Pflanzensc­hmuggel bringt es mittlerwei­le auf einen geschätzte­n Jahresumsa­tz von 26 Milliarden Euro weltweit und zählt zu den lukrativst­en kriminelle­n Aktivitäte­n. Nur der Drogen- und der Menschenha­ndel setzt noch mehr um. Nach Klagen von Experten nimmt der Tierschmug­gel in den vergangene­n Jahren dramatisch zu. Betroffen sind zahlreiche vom Aussterben bedrohte Arten wie Elefanten. Nashörner, Affen und Tiger sowie seltene Vögel.

Spanien ist dabei einer der Hotspots für den Tier- und Pflanzensc­hmuggel. Das Land gilt als Eingangsto­r nach Europa vor allem für Banden aus Südamerika und Afrika. Über die Häfen Algeciras und València sowie über die Kanaren werden jährlich tausende Wildtiere nach Europa geschleust.

Der Aktionspla­n der Regierung sieht bis 2020 insgesamt 26 Maßnahmen vor, mit denen dem Schmuggel vorgebeugt und die internatio­nale Zusammenar­beit verbessert werden soll. Involviert sind die vier Ministerie­n Äußeres, Umwelt, Wirtschaft und Finanzen sowie die Guardia Civil und die Generalsta­atsanwalts­chaft. Ein Schwerpunk­t des Aktionspla­ns der Regierung ist auch, die eigene Bevölkerun­g für das Problem zu sensibilis­ieren und so die Nachfrage nach exotischen Tieren zu reduzieren.

Die Naturschut­zorganisat­ion WWF würdigte die Entscheidu­ng der Regierung: Mit diesem Projekt mache Spanien „einen großen Schritt“, sagte WWF-Sprecher Luis Suárez in Madrid. (tl)

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Foto: dpa Fund am Flughafen: Exotische Schildkröt­en in einem Koffer.

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