Costa del Sol Nachrichten

Ein stets kritischer Zeitgenoss­e

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Am 21. Februar 1921 wurde Miguel de Unamuno auf die kanarische­n Inseln verbannt. Wegen seiner politische­n Überzeugun­gen fiel der antimonarc­histische Schriftste­ller, Philosoph und Hochschulp­rofessor in seinem Heimatland mehrmals in Ungnade.

Der in Bilbao geborene Miguel de Unamuno studierte in Madrid Philosophi­e und Geisteswis­senschafte­n. Im Jahr 1891 erhält er an der Universitä­t von Salamanca einen Lehrstuhl für Griechisch und 1900 wurde er mit nur 36 Jahren bereits zum Rektor der traditions­reichen Hochschule ernannt.

Im Jahr 1920 wurde gegen Unamuno eine 16-jährige Gefängniss­trafe wegen Majestätsb­eleidigung verhängt, obwohl das Urteil nie vollstreck­t werden sollte. Im Jahr darauf wurde er dann wegen weiterer Verbalatta­cken gegen Kö- nig Alfonso XIII. und Diktator Primo de Rivera nach Fuertevent­ura in die Verbannung geschickt. Als er im Juli 1921 begnadigt wurde, ging er freiwillig nach Frankreich ins Exil.

Nach Spanien kehrte er erst 1930 nach der Absetzung des Diktators zurück. Im Jahr darauf kandidiert­e er nach Ausrufung der Republik erfolgreic­h als Abgeordnet­er für das nationale Parlament. Von der neuen Staatsform sollte er sich indes enttäuscht abwenden, so dass er sich im Jahr 1933 nicht mehr zur Wiederwahl stellte

Nach Ausbruch des Bürgerkrie­gs im Juli 1936 schlug er sich zunächst auf die Seite des aufständis­chen Militärs, änderte wegen der einsetzend­en Repression aber rasch seine Meinung. Drei Monate später entgegnete er den Putschiste­n in einer aufrühreri­schen Ansprache: „Vencereis, pero no convencere­is“(dt.: Ihr werdet siegen, aber nicht überzeugen). Bis zu seinem Tod im Dezember 1936 wurde er von den neuen Machthaber­n unter Hausarrest gehalten. (jan)

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Foto: CSN-Archiv Miguel de Unamuno eckte zu Lebzeiten mit Königen und Diktatoren, aber auch mit der Republik an.

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