Zuschlag für Zaragoza
Neuer Opel Corsa wird ausschließlich in Spanien gebaut
Madrid/Zaragoza – dpa/tl. Der Autohersteller Opel wird die nächste Generation des Kleinwagens Corsa ab Herbst 2019 ausschließlich in Spanien bauen. Auch die vollelektrische Variante soll ab 2020 in Figueruelas bei Zaragoza vom Band laufen, kündigte Opel-Chef Michael Lohscheller in der vergangenen Woche vor Journalisten in der Hauptstadt Madrid an. Damit läuft die 1993 begonnene Corsa-Montage im thüringischen Eisenach im kommenden Jahr wie angekündigt aus.
Für den Standort Zaragoza hatte Opel erst Ende Januar mit Arbeitnehmervertretern eine Sozialvereinbarung erzielt, um Sparvorgaben der neuen Konzernmutter PSA aus Frankreich umzusetzen. Die Mehrheit der Mitarbeiter hat einem Rahmenabkommen zugestimmt, das eine moderate Lohnentwicklung, stärkere Leistungsorientierung bei der Vergütung und flexiblere Arbeitszeitmodelle vorsieht. Das für fünf Jahre geschlossene Abkommen werde zu einer Steigerung der Wettbewerbs- und der Leistungsfähigkeit des Standortes führen, sagte Lohscheller.
Spanien sei für Opel und PSA ein wichtiger Markt, erklärte Lohscheller in Madrid. Zuletzt beschäftigte Opel in Zaragoza 5.389 Mitarbeiter, die 382.425 Fahrzeuge herstellten. Das Werk baut seit 1982 das Corsa-Modell. Im vergangenen Jahr wurde auch die Produktion des PSA-Gemeinschaftsmodells Crossland X/Citroëen C3 Aircross aufgenommen.
Seit der Übernahme durch den französischen PSA-Konzern im August 2017 steht Opel unter erheblichen Druck, Kosten einzusparen. In den deutschen Werken herrscht Kurzarbeit. Nach jahrelangen Verlusten sollen die Rüsselsheimer bis 2020 profitabel werden.