Costa del Sol Nachrichten

Juwel der Mudéjar-Architektu­r

Restaurier­ungsarbeit­en am Hospital Provincial bringen kunstvoll verzierte Holzdecke zutage

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Almería – jan. Die Arbeiten zur Restaurier­ung des Mitte des 16. Jahrhunder­ts erbauten Hospital Provincial, das älteste zivile Gebäude, das in Almería noch erhalten geblieben ist, schreiten nicht nur gemäß dem Zeitplan voran. Die Entfernung späterer Transforma­tionen wie etwa Trennmauer­n oder falsche Dächer, die in der jüngeren Vergangenh­eit für eine funktional­e Nutzung des Krankenhau­ses angebracht wurden, haben überdies einige architekto­nische Juwelen hervorgebr­acht.

Einzigarti­ges Artesonado

Allen voran ein so genanntes Artesonado im Mudéjar-Stil. Es handelt sich dabei um eine Kassettend­ecke mit geometrisc­hen Mustern, wie sie für die mittelalte­rliche islamische Architektu­r typisch waren. Die kunstvoll dekorierte­n Holzdecken wurden in Spanien auch nach der christlich­en Rückerober­ung in der Architektu­r weiter verwendet.

Mit 37 Metern soll das Artesonado des Hospital Provincial spanienwei­t das längste seiner Art sein. Die Kassettend­ecke war hinter einer falschen Decke versteckt, die angebracht worden war, um die Höhe der Räumlichke­iten zu reduzieren. Auf diese Weise sollte vermutlich die Klimatisie­rung der Zimmer vereinfach­t werden.

Die Restaurier­ung des ehemaligen Krankenhau­ses, das im Jahr 2005 als solches ausgedient und in der Folge seinem Verfall überlassen wurde, befindet sich noch in der ersten von zwei Phasen, in der zunächst die originären Gebäude- elemente konsolidie­rt werden sollen. Diese erste Phase ist hinsichtli­ch der anstehende­n Arbeiten und der verfügbare­n Investitio­n bereits zur Hälfte bewältigt worden.

Restaurier­ung in zwei Phasen

In einer zweiten Phase soll das Gebäude, dass künftig kulturelle­n Zwecken dienen wird, in seinen ursprüngli­chen Zustand zurückvers­etzt werden. Die Arbeiten werden von der Provinzreg­ierung Almerías finanziert. Die Institutio­n hatte sich indes eine Subvention der Zentralreg­ierung sichern können, mit der die Hälfte der sich auf knapp sechs Millionen Euro belaufende­n Kosten gedeckt werden. Die für die islamische Architektu­r typischen Kassettend­ecken mit geometrisc­hen Mustern wurden auch nach der maurischen Epoche noch als dekorative­s Element beibehalte­n. .

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Foto: Provinzreg­ierung Das im 16. Jahrhunder­t errichtete Gebäude diente bis 2005 als Krankenhau­s.
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