Mosaike der Vergangenheit
Ausgrabungsstätte Villa Romana de Río Verde in Marbella zählt nach Medusa-Restauration immer mehr Besucher
Ganz unscheinbar unter einem Dach mitten in der Wohnsiedlung Rio Verde Playa an der Goldenen Meile befindet sich eines der wenigen Überbleibsel Marbellas aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus. Zusammen mit den Römischen Bädern in Guadalmina Baja und der Basilica Vega del Mar in der Urbanisation Linda Vista Playa gehört die Villa Romano de Río Verde zu den archäologischen Ausgrabungsstätten, die für Besucher erschlossen wurden und an bestimmten Tagen zugänglich sind.
Carlos Posac Mon und Fernando Alcalá Marín hatten die Ausgrabungen im Jahr 1960 entdeckt. Das Gebiet wurde zuvor für landwirtschaftliche Zwecke genutzt und bei Arbeiten auf dem Feld entdeckten sie Fragmente von Baumaterial, Mosaiken und Säulenres- te aus der Römerzeit. In der Nähe des Strandes wurden sogar Bruchstücke von Keramiken und Teile von Amphoren gefunden. Die beiden Entdecker holten eine Erlaubnis ein, um archäologische Ausgrabungen durchzuführen. Dabei stießen sie auf beeindruckende Mosaike von Delfinen und weitere aus Kleinteilen zusammengesetzte Bilder mit kulinarischen Verweisen. Da das Terrain der Stadt gehörte, konnten die Ausgrabungen fortgesetzt werden. Ein Jahr nach den ersten Funden traten die Reste der ehemaligen römischen Villa zum Vorschein, die über einen großen Innenhof und mehrere Ne- benanlagen verfügte. Das Dach wurde einst von zwölf Säulen getragen, von denen heute nur noch die Grundmauern erhalten sind. „Die gut erhaltenen Mosaike in den Gängen und die verschiedenen Motive haben einen ganz besonderen Wert und sind in dieser Art nur hier zu sehen“, sagt Archäologe José García, der Besuchern die Geschichte der Ausgrabungsstätte erklärt. Der Experte ist überzeugt, dass sich in unmittelbarer Nähe auch eine Fabrik zur Herstellung von Garum befunden haben muss. Garum war das Standardgewürz in der antiken römischen Küche. Diese Würzsoße wurde für salzige und