wochenchronik
mittwoch – 21. märz
Madrid/Barcelona – Separatistenkandidat Jordi Sánchez gibt den Verzicht auf sein Abgeordnetenmandat bekannt, um aus der U-Haft zu kommen. Als neuer und mittlerweile dritter Kandidat soll nun der frühere Regierungssprecher Jordi Turull aufs Schild gehoben werden.
Barcelona – Als der Oberste Gerichtshof bekannt gibt, am Freitag über eine Rückkehr von Turull in U-Haft zu entscheiden, setzt der katalanische Parlamentspräsident Torrent eine Sitzung für Donnerstag an, um einen Regierungschef zu wählen. So wollen die Separatisten der Justiz zuvorkommen.
donnerstag – 22. märz
Barcelona – Die katalanische Separatisten-Partei CUP kündigt kurz vor der Parlamentssitzung zur Wahl von Ex-Regierungssprecher Jordi Turull zum neuen Regionalpräsidenten an, den Kandidaten nicht zu unterstützen. Die vier Abgeordneten würden sich enthalten.
Barcelona – Die Separatistenparteien Junts per Catalunya und ERC scheitern mit ihrem Versuch, Jordi Turull zum neuen Ministerpräsidenten zu wählen. CUP enthält sich, wie angekündigt, der Stimme. Damit erreicht Turull im ersten Wahlgang nicht die erforderliche absolute Mehrheit.
freitag – 23. märz
Barcelona – Die Generalsekretärin der separatistischen Partei ERC, Marta Rovira, kündigt an, sie werde nicht zu der Anhörung vor dem Obersten Gerichtshof in Madrid erscheinen: Sie habe sich entschieden, ins Ausland zu fliehen. Rovira geht in die Schweiz.
Madrid – Der Oberste Gerichtshof wird wegen des Vorwurfs der Rebellion gegen Carles Puigdemont und weitere zwölf separatistische Politiker den Prozess eröffnen. Haftbefehle werden erlassen, auch gegen Jordi Turull. Der Europäische Haftbefehl gegen Puigdemont wird reaktiviert ( Hintergrund).
samstag – 24. märz
Barcelona – Obwohl Jordi Turull als Kandidat für das Amt des Regierungschefs jetzt auch in U-Haft sitzt, lässt Kataloniens Parlamentspräsident Roger Torrent die zweite Sitzung zur Wahl eines Ministerpräsidenten trotzdem stattfinden. Die Abstimmung aber bläst er ab.
sonntag – 25. märz
Kiel – Der von der Justiz verfolgte katalanische Separatistenführer und Ex-Regierungschef Carles Puigdemont wird in Deutschland festgenommen. Die Polizei stoppt seinen Wagen nach der Einreise aus Dänemark auf einer Autobahnraststätte an der A7 bei Schleswig. Barcelona –
Bei Protesten in Katalonien gegen die Festnahme von Separatistenführer Carles Puigdemont in Deutschland kommt es zu Zusammenstößen mit der Polizei. Allein in Barcelona, wo mehr als 50.000 Menschen auf die Straße gehen, werden 92 Personen verletzt.
montag – 26. märz
Madrid –
Die Regierung in Madrid begrüßt die Festnahme von Carles Puigdemont in Deutschland. Dies sei eine „gute Nachricht“und zeige, dass die Institutionen funktionierten, teilt die stellvertretende Ministerpräsidentin Soraya Sáenz de Santamaría in einer ersten öffentlichen Reaktion mit. Neumünster –
Carles Puigdemont bleibt vorerst in Gewahrsam in der JVA Neumünster, bis geprüft ist, ob eine Auslieferung zulässig ist. Das bedeute noch nicht, dass der 55-Jährige an Spanien ausgeliefert werde, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Georg Güntge.
dienstag – 27. märz
Barcelona – Die sogenannten Komitees für die Verteidigung der Republik (CDR) sperren die Autobahn AP-7 auf der Höhe von Figueres und wichtige Achsen in Barcelona. Sie fordern die Freilassung von Puigdemont und aller in U-Haft sitzenden separatistischen Politiker.