Infrastruktur hinkt
Stauseen sind nach Regenfällen gut gefüllt, doch wohin mit dem Wasser?
Die Regenfälle haben die Stauseen gefüllt, doch die Verteilung des Wassers bereitet Probleme
Málaga – ws. Die Regenfälle der vergangenen Wochen haben die Wassersituation in der Provinz Málaga verbessert. In den Stauseen ist der Wasserpegel dank der Niederschläge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 205 auf 386 Kubikhektometer angestiegen, wie die Daten des Hidrosur-Netzes belegen. Die Entspannung der Lage betrifft alle Stauseen, der Wasserstand liegt in einigen Becken über dem des vergangenen Jahres oder ist in anderen zumindest auf dem gleichen Stand.
Wasserkonsum steigt
Was vor einigen Wochen noch ganz anders aussah: Im Februar zeigten die Wasserstandsmesser in den Stauseen der Provinz über 100 Kubikhektometer weniger an. Der Wettergott scheint ein Einsehen gehabt zu haben. Dennoch besteht kein Grund für Freudensprünge. Der Wasserkonsum hat nämlich steigende Tendenz. Subtropische Obstplantagen wollen bewässert werden, um Umsätze im Agrarsektor zu steigern. Auch die Tourismusbranche geht davon aus, dass in der kommenden Saison neue historische Rekorde aufgestellt werden. Zudem ist die Baubranche wieder in Schwung gekommen, wodurch die Bevölkerungszahl steigen und der Konsum in Privathaushalten zunehmen wird.
Aus diesem Grund hat die andalusische Landesregierung das geplante Trockenheitsdekret auch nicht eingestampft, sondern nur bis zum kommenden Herbst aufgeschoben. Denn beispielsweise fehlt es an der Infrastruktur, um Wasser von gut gefüllten Stauseen in andere Gebiete zu leiten. Deshalb arbeitet die Institution derzeit verstärkt daran, Lösungen zu finden.
So hat das Umweltministerium Pläne ausgearbeitet, um Wasser aus dem Campo de Gibraltar und von der westlichen Costa del Sol in die Provinzhauptstadt und an die östliche Costa del Sol zu befördern. Vor allem in das Agrargebiet der Axarquía. Kürzlich wurde die öffentliche Wasserversorgungsfirma Acosol mit Bauarbeiten am Wasserspeicher Rojas in Torremolinos beauftragt, um ein Rohrsystem zu verlegen, durch das die Hauptstadt Málaga und die Axarquía mit Wasser aus dem Stausee La Concepción in der Gemeinde Istán versorgt werden kann.
Wasser ins Meer geleitet
Dieser befindet sich derzeit auf 96,59 Prozent seines Fassungsvermögens von 59,74 Kubikhektometern. In den vergangenen Wochen musste aufgrund der Niederschläge bereits Wasser ins Meer abgelassen werden, um den Stausee zu entlasten. Insgesamt 7,12 Kubikhektometer wertvolles Wasser gingen verloren.