Goldenes Wappen für Minister
Provinzregierung zeichnet Iñigo de la Serna aus – Ehrung sorgt für politische Kontroverse
Almería – jan. Der spanische Verkehrsminister Iñigo de la Serna ist Mitte vergangener Woche zu einem offiziellen Besuch in Almería gewesen, wo er mit dem goldenen Wappen der Provinzregierung ausgezeichnet worden ist. De la Serna schaute außerdem auf der Baustelle im ehemaligen Hospital Provincial vorbei. Das Gebäude wurde jüngst aus seinem langjährigen Dornröschenschlaf erweckt, um künftig in ein Kulturzentrum verwandelt zu werden.
Die Anerkennung wurde dem Minister just dafür zuteil, dass sein Ministerium maßgeblich dazu beiträgt, die alterwürdige, Mitte des 16. Jahrhunderts errichtete Konstruktion vor ihrem drohenden Verfall zu bewahren. Für die bereits in Angriff genommene Restaurierung des ruinösen Gebäudes gewährte de la Serna nämlich einen Zuschuss in Höhe von knapp drei Millionen Euro, womit die Hälfte der Gesamtkosten gedeckt werden. Die Subvention erfolgte im Rahmen eines Programms der Zentralregierung, wonach das Verkehrsministerium 1,5 Prozent seines jährlichen Budgets in Projekte zur Erhaltung kultureller Baudenkmäler investieren muss.
Die Ehrung für das Kabinettsmitglied durch die Provinzregierung hat indes nicht nur Zuspruch erfahren. Die oppositionelle PSOE bemängelte, dass die Verleihung der höchsten Auszeichnung der Institution, die üblicherweise im Einvernehmen erfolgt, von der regierenden PP im Alleingang beschlossen und durchgesetzt wurde.
Ave-Strecke im Stillstand
Die Sozialisten übten außerdem scharfe Kritik an de la Serna, da in seiner Amtszeit als Verkehrsminister die Pläne der Zentralregierung zur Errichtung der Trasse für den Schnellzug AVE zwischen Almería und Murcia weitere Verzögerungen erfahren habe. Die Arbeiten stehen nun schon seit sechs Jahren still und ihre Fertigstellung ist mittlerweile auf das Jahr 2023 hinausgeschoben worden.
Der Minister reiste diesbezüglich indes mit mehreren, Optimismus versprühenden Versprechen im Gepäck an. So sollen die Aufträge für alle sechs noch ausstehenden Teilstücke der Trasse bis zum kommenden Sommer öffentlich ausgeschrieben und die Arbeiten noch vor Ende des Jahres wieder aufgenommen werden.