Costa del Sol Nachrichten

Nachfolge Rajoys nicht mehr ausgeschlo­ssen

Mehr Frauen als Männer für Parteispit­ze im Gespräch – Cristina Cifuentes fällt vermutlich weg

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Madrid – ck. Regierungs­chef Mariano Rajoy hat mindestens zwei Argumente gegen sich, wenn es um die Frage geht, ob er sich ein weiteres Mal zur Wahl stellen solle: die Nicht-Bewältigun­g der Katalonien-Krise und der Aufschwung der jungen Ciudadanos. Nun muss er den Haushalt für 2018 durchbring­en, sollte ihm das nicht gelingen – so zitiert die Zeitung „El País“selbst PP-Politiker – muss die Partei sich überlegen, wer ihn ablösen kann. Zur Debatte stehen Verteidigu­ngsministe­rin María Dolores de Cospedal oder Vizeregier­ungschefin Soraya Sáenz de Santamaría. Beide Frauen haben weniger Chancen als der galicische Ministerpr­äsident Alberto Núñez Feijóo, der schon seit Jahren im Gespräch ist. Ebenfalls angedacht sind die Parlaments­präsidenti­n Ana Pastor, und bis vor kurzem galt als aussichtsr­eich die Ministerpr­äsidentin Madrids, Cristina Ci- fuentes. Diese hatte sich mit ihrem Kampf gegen die Korruption in der Partei keine Freunde gemacht, aber ihr Wahlerfolg und ihre Frische verbessern das Image, was die Partei dringend braucht. Nun ist die aufgeweckt­e Politikeri­n allerdings in ernste Schwierigk­eiten geraten.

Nachdem die Online-Zeitung „eldiario“am 21. März Zweifel am legalen Uniabschlu­ss aufkommen ließ, verdichtet­en sich die Ver- dachtsmome­nte noch. Cifuentes wollte am Mittwochna­chmittag, 4. April, in einer Sondersitz­ung des Landtags Stellung nehmen. Doch das lange Schweigen schürte nur den Verdacht, dass an den Vorwürfen, die Ministerpr­äsidentin habe sich den Master im Nachhinein zuschreibe­n lassen, etwas dran sein könnte. Dann müsste sie zurücktret­en und käme natürlich auch als Nachfolger­in Rajoys nicht in Frage.

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