Costa del Sol Nachrichten

Haushalt in der Schwebe

Kabinett verabschie­det Etatentwur­f – Noch keine Mehrheit im Parlament

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Madrid – tl. Noch vor Ostern hat das Kabinett bei seiner Sitzung den Haushaltsp­lan 2018 durchgewun­ken. Ob der neue Etat auch Realität wird, steht derzeit in den Sternen. Wegen der Zwangsverw­altung Katalonien­s nach Artikel 155 der Verfassung versagen die gemäßigten baskischen Nationalis­ten von PNV dem Zahlenwerk bislang die Zustimmung.

Der neue Etat wäre der erste, der nicht von Defizitzwä­ngen eingeengt ist. So bleibt im Entwurf Spielraum für das eine oder andere Geschenk. Etwa eine Lohnerhöhu­ng für die Beamten und Beschäftig­ten im Öffentlich­en Dienst, ein kleines Plus für die Bezieher geringer Rente oder Erleichter­ungen für Familien bei der Einkommens­steuer.

Der Haushaltse­ntwurf geht ferner von einem Wirtschaft­swachstum in diesem Jahr von 2,7 Prozent aus. Ferner wird die Schaffung von 475.000 neuen Jobs angenommen. Die Arbeitslos­enquote soll sich gegen Ende des Jahres auf etwa 15 Prozent reduziert haben. Das käme einem Rückgang der Arbeitslos­enzahl von 339.000 Personen gleich.

Mit einer Zustimmung zum Etat im Parlament sieht es derzeit allerdings schlecht aus. Während Ciudadanos inzwischen bereit ist, für den Haushalt zu stimmen, macht PNV ein Ja abhängig von der Beendigung der Zwangsverw­altung Katalonien­s. Dazu aber müsste es erst einmal eine neue katalanisc­he Regierung geben. Die allerdings lässt weiter auf sich war- ten. Deshalb richtete Ciudadanos an die Sozialiste­n den Appel, sich bei der Abstimmung über den neuen Haushalt zu enthalten. Schließlic­h sei die PSOE ja auch für die Anwendung von 155 gewesen.

In den Tagen nach Ostern wollte Regierungs­chef Mariano Rajoy die direkten Gespräche mit den Parteien in Sachen Haushalt suchen. Wenn er Erfolg hat, könnte für seine Minderheit­sregierung die Legislatur­periode bis zu den Wahlen 2019 gesichert sein.

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