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Davis Cup: Bittere Niederlage für deutsche Tennis-Herren gegen Spanien
Das war knapp: Das deutsche Herren-Tennisteam hat das Davis-Cup-Viertelfinale gegen Spanien knapp verloren. Im entscheidenden fünften Spiel verlor Phillip Kohlschreiber gegen David Ferrer
Valencia – dpa/tl. Nach seiner bitteren Fünfsatz-Niederlage gegen David Ferrer sank Philipp Kohlschreiber völlig frustriert und entkräftet auf seinem Stuhl zusammen. Trotz eines großen Kampfes musste sich der 34 Jahre alte Augsburger am Sonntag in Valencia im entscheidenden fünften Spiel gegen den Spanier mit 6:7 (1:7), 6:3, 6:7 (4:7), 6:4, 5:7 geschlagen geben. Damit verlor das deutsche Tennis-Team im Viertelfinale des Davis Cups mit 2:3 und muss weiter auf den ersten Halbfinaleinzug seit elf Jahren warten.
Die Partie im Hexenkessel der Stierkampfarena von Valencia dauerte 4:51 Stunden. Zuvor hatte Alexander Zverev das Spitzenduell gegen Rafael Nadal klar in drei Sätzen verloren. Die 2:1-Führung nach dem Doppel am Samstag war damit dahin. Der siegreiche Ferrer war dagegen überglücklich und ließ sich von den 10.000 spanischen Fans überschwänglich feiern. „Es ist ein Traum. Das ist der tollste Tag in meiner Laufbahn“, sagte Ferrer nach dem Triumph. Spaniens Coach Sergi Bruguera zollte dem unterlegenen Kohlschreiber Respekt. „Ich habe Philipp noch nie so gut gesehen. Beide hätten es verdient gehabt, zu gewinnen.“ Kohlschreiber und Ferrer schenkten sich in ihrem Marathonmatch von Beginn an nichts. Die Partie hatte alles, was ein dramatisches Spiel im Davis Cup ausmacht: Lange Ballwechsel, ständige Führungswechsel, eine Unterbrechung wegen Blitz und Donner, viel Wind auf dem Platz – es war eine dieser Begegnungen, die den traditionsreichen Wettbewerb so besonders machen.
Zuvor war Zverev im Spitzenduell mit Nadal völlig chancenlos gewesen. Nachdem das Doppel Tim Pütz und Jan-Lennard Struff Deutschland am Samstag mit einem Sieg im dramatischen Fünfsatzkrimi gegen Feliciano und Marc Lopez 2:1 in Führung gebracht hatte, waren die Hoffnungen auf Zverev groß gewesen. Zumal der Druck auf Nadal riesengroß war.
Doch Zverev stand gegen den Weltranglisten-Ersten auf verlorenem Posten. Nadal war von Beginn an heiß auf das Spitzeneinzel und riss die Zuschauer in der imposanten Stierkampfarena bereits früh von den Sitzen. Nach seiner rund zehnwöchigen Pause wegen einer Verletzung am rechten Hüftbeuger war Nadal zwar noch ein Stück von seiner Topform entfernt. Doch weil Zverev nicht annähernd sein bestes Tennis spielte, geriet der zehnmalige French-OpenChampion auf seinem Lieblingsbelag zu keiner Zeit in Gefahr.