Proklamation der Zweiten Republik
Am 14. April 1931 wurde in Spanien die Zweite Republik ausgerufen. Gegenüber der Ersten Republik (1873-1874), die weniger als zwei Jahre überlebte, dauerte die zweite fast acht Jahre, von denen die Staatsform allerdings nur fünf Jahre in Frieden existierte.
Nachdem im Dezember 1930 ein republikanischer Staatsstreich noch gescheitert war, fügten die republikanischen Kräfte den monarchistischen Parteien am 12. April 1931 bei Kommunalwahlen eine klare Niederlage bei. Daraufhin ging König Alfonso XIII. freiwillig ins Exil, um einen Bürgerkrieg zu verhindern.
Bis zur Verabschiedung einer demokratischen Verfassung im Dezember 1931 führte ein provisorisches Kabinett die Geschicke des Landes. Danach übernahm eine sozialistische Regierung das Ruder, die fortan zahlreiche soziale Reformen sowie eine politische Dezentralisierung vorantrieb.
Im November 1933 wurde sie von einer rechtskonservativen Regierung abgelöst, die sich in der Folge anschickte, diese Reformen wieder rückgängig zu machen. Bis im Februar 1936 eine linke Volksfront die Wahlen gewann, gegen die das Militär aber nur fünf Monate später putschen sollte.
Das Ende der Republik wurde am 1. April 1939 mit dem Sieg des aufständischen Militärs im spanischen Bürgerkrieg besiegelt. Eine entmachtete republikanische Exilregierung bestand indes noch fort bis 1977, zwei Jahre nach dem Tod des Diktators Franco. (jan)