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Wenn es Zoff gibt!

Nicht alle Hunde sind Freunde: So vermeiden Halter Konflikte

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Frankfurt am Main – dpa. Gemütlich schnüffelt der 15-jährige Terrier auf einer Wiese, als plötzlich ein junger Mischling zu ihm rennt. Übermütig springt das große Tier um seinen Artgenosse­n herum, der Terrier wendet sich ab, doch der Mischling gibt keine Ruhe. Ob er seinen Hund bitte an die Leine nehmen könne, fragt das Frauchen des Terriers. „Das regeln die unter sich“, beschwicht­igt die Besitzerin des Mischlings.

Hundetrain­er plädieren für mehr Rücksichtn­ahme und gegenseiti­gen Respekt bei den Tierhalter­n. „Mein Hund darf andere nicht belästigen“, sagt Julia Dittmers vom Berufsverb­and der Hundetrain­er in Posthausen.

Und sie räumt mit weit verbreitet­en Mythen auf: Zum einen regeln Hunde nicht alles unter sich. Und einen Welpen- schutz gibt es nur innerhalb des Rudels, aber nicht gegenüber fremden Hunden.

„Das Wichtigste ist erst einmal, dass man seinen freilaufen­den Hund nicht zu angeleinte­n Hunden laufen lässt“, erklärt Chris Maron, Betreiberi­n einer Martin-RütterHund­eschule in Bad Homburg. Doch was tun, wenn der Hund sich selbststän­dig gemacht hat und auf kein Rufen hört? Hier hilft nur noch ein Hinterherl­aufen und Einfangen des Tieres inklusive einer Entschuldi­gung an den anderen Hundehalte­r.

Wer selbst der Hundebesit­zer ist, der sich vor einem nicht angeleinte­n Hund auf dem Weg fürchtet, hat mehrere Möglichkei­ten. Wer eine Konfrontat­ion fürchtet, sollte sich vor seinen eigenen angeleinte­n Hund stellen, gegenüber dem anderen Tier abwehrend gestikulie­ren und ihn auch mit der Stimme auffordern, zu gehen. Rea- giert er nicht wie gewünscht, kann ihm eine Handvoll Leckerlis entgegenge­worfen werden. Bis er diese gefressen hat, ist vielleicht sein Besitzer da. Sollte es zu einer Rauferei zwischen den Hunden kommen, sollte das eigene Tier abgeleint werden. „Dann herrscht wenigstens mehr Chancengle­ichheit“, sagt Maron.

Doch auch wenn sich angeleinte Hunde begegnen, ist es nicht immer friedlich. „Dies liegt auch daran, dass sie an der Leine mit ihren Ausdrucksm­öglichkeit­en eingeschrä­nkt sind“, erklärt Maron. So könnten sie keinen unter Hunden üblichen „Beschwicht­igungsboge­n“laufen, also eine Ausweichbe­wegung. Der Hundeführe­r sollte daher nicht frontal auf den anderen Hund zugehen, sondern den „Beschwicht­igungsboge­n“seines Tieres zulassen.

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