UNO-Preis für Weinbaugebiet
Axarquía ist als global wichtiges Agrarkulturerbe-System ausgezeichnet worden
Almáchar – nic. Die Weinberge der Axarquía, auf denen die berühmten Muskatellertrauben wachsen, sind von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (englisch: Food and Agriculture Organization of the United Nations, FAO) als „Important Agricultural Heritage System (GIAHS, dt.: Global wichtiges Agrarkulturerbe-System) ausgezeichnet worden. Dieser Titel, den zum ersten Mal 2002 die sogenannten Honghe-Hani-Reisterrassen in China erhalten und bislang in Europa nur an jeweils eine Region in Spanien und Portugal verliehen worden war, ist einer der wichtigsten der UNO, um einen ganz speziellen traditionellen agrarischen Zweig für seine Umweltverträglichkeit sowie für seine wirtschaftliche und sozioökonomische Bedeutung zu würdigen.
Am vergangenen Donnerstag nahm der andalusische Agrarminister Rodrigo Sánchez de Haro die Auszeichnung am Sitz der FAO in Rom entgegen, wohin er mit dem zweiten Vorsitzenden der Provinzverwaltung von Málaga Francisco Salado, dem Vorsitzenden des Kommunalverbands der Axarquía Gregorio Campos und einer Reihe von Repräsentanten aus dem Sektor gereist war. De Haro zeigte sich zutiefst geehrt und erklärte, dass die Auszeichnung nicht nur dazu beitragen werde, ein traditionelles Produktionssystem zu erhalten, sondern dass es auch der allgemeinen Landflucht der Bevölkerung entgegenwirke und zur Förderung des Tourismus in der Axarquía beitragen könne. Er verwies darauf, dass die andalusische Landesregierung den Traubenanbau in der Axarquía seit 2014 mit rund 2,2 Millionen Euro gefördert hatte, was bis zu 359 Euro pro Hektar bedeuten würde.
Traubenmuseum geplant
Der Vizepräsident der Provinzverwaltung Francisco Salado sagte seinerseits, dass die Trauben aus der Axarquía eines der Spitzenprodukte der neuen Herkunftsbezeichnung „Sabor a Málaga“seien und dass die Provinzverwaltung diese bereits auf nationalen und internationalen Agrarmessen beworben habe. Er gab bekannt, dass aus dem Überschuss des Haushalts der Provinzverwaltung des Jahres 2017 rund 350.000 Euro in die wirtschaftliche und touristische Förderung der Dörfer der Axarquía investiert werden sollen. 200.000 Euro davon sollen für das künftige Traubenmuseum der Provinz Málaga verwendet werden, das in Almáchar, dem Zentrum der Traubenproduktion der Axarquía, entstehen soll.
Die Axarquía verfügt über rund 1.900 Hektar Anbauflächen für Muskatellertrauben, die sich überwiegend auf den Gemeindegebieten von Almáchar, El Borge, Iznate, Moclinejo, Cútar, Cómpeta und Sayalonga befinden. Mehr als 2.000 Familien leben hauptsächlich vom Traubenanbau und der Rosinenproduktion, die sich pro Jahr auf zwischen 150.000 und 300.000 Kilo beläuft. Die Besonderheit bei der Ernte ist, dass aufgrund der Steilheit des Geländes keine Maschinen eingesetzt werden können, so dass die Früchten noch per Hand gepflückt und mit Maultieren abtransportiert werden, bevor sie für Wein und Rosinen weiterverarbeitet werden.