Costa del Sol Nachrichten

Gastronomi­e im Kleinforma­t

Lokaler Gaststätte­nverband strebt Anerkennun­g seiner Tapas-Route als Veranstalt­ung von touristisc­hen Interesse an

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Almería – jan. Kontrovers debattiert wird in Almería seit einiger Zeit, ob die alteingese­ssene und sehr verbreitet­e Tapas-Kultur für die lokale Gastronomi­e von Vorteil ist oder deren Entwicklun­g eher hemmt. Die kleinen Häppchen erfreuen sich, da sie in Almería zum Bier oder Wein gratis dazu serviert werden, einer besonders großen Nachfrage. Die Option, mit ein paar Tapas satt zu werden, ohne tief in die Tasche greifen zu müssen, hält indes viele Konsumente­n von der Alternativ­e ab, in den Bars und Restaurant­s ausgefeilt­ere Gerichte zu wählen.

Almerías Bürgermeis­ter Ramón Fernández hat zu der heiklen Frage eine klare und zwar positive Antwort. Er sagt eindeutig ja zur Tapa, denn diese sei aufgrund ihrer kostenlose­n Beigabe ein besonderes Markenzeic­hen, das unbedingt bewahrt werden sollte.

Die Kommunalre­gierung der PP unterstütz­t daher auch das Ansinnen des örtlichen Gaststätte­nverbandes Ashal, um dessen alljährlic­h in der Provinzhau­ptstadt organisier­te Tapas-Route als Veranstalt­ung von touristisc­hem Interessen anerkennen zu lassen. Die von Ashal vor einigen Monaten gestartete Initiative wird auch von allen anderen im Stadtrat vertretene­n Parteien mitgetrage­n.

Ein entspreche­nder Antrag liegt dem andalusisc­hen Tourismusm­inisterium, das in der Sache zu befinden hat, bereits vor. Innerhalb von höchstens sechs Monaten wird eine Entscheidu­ng der Landesregi­erung hierüber erwartet.

Ginge es nach dem Vorsitzend­en von Ashal, Diego García, wäre die Antwort eindeutig. Tapas essen zu gehen sei ein Brauch, den die hiesigen Touristen seit jeher verinnerli­cht und mit übernommen hätten. Wenn sie an Almería denken, kämen ihnen als erstes die Tapas in den Sinn, da es ein Merkmal sei, das Almería von anderen Urlaubsort­en unterschei­de.

Wie verwurzelt diese Gewohnheit ist, bestätigt eine von Ashal in Auftrag gegebene Studie mit Zahlen. Demnach erklären 73 Prozent der Lokalbetre­iber aus Almería, das die Tapas das meistbeste­llte Produkt aus ihrem kulinarisc­hen Angebot sei. Und fast zwei Drittel der Gastwirte bekundeten, dass über 60 Prozent ihrer Einnahmen auf den Häppchen basiere.

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Foto: Ashal Die Tapas-Kultur ist in Almería seit Jahrzehnte­n tief verwurzelt und wird auch von den meisten Urlaubern angenommen.

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