Costa del Sol Nachrichten

Vorkämpfer für Sterbehilf­e

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Spaniens prominente­ster Vorkämpfer für Sterbehilf­e, Doktor Luis Montes, ist am Donnerstag im Alter von 69 Jahren auf dem Weg nach Murcia an einem Herzinfark­t gestorben. Der Anästhesis­t stand der Vereinigun­g Derecho a Morir DMD (Recht auf würdiges Sterben) vor. Ihm und einigen Kollegen wurde vorgeworfe­n, den Tod von 400 Patienten im Hospital Severo Ochoa in Leganés (Madrid) durch die gezielte Gabe von Sedativa verursacht zu haben. Der auf einer anonymen Anzeige beruhende und von der Madrider Regierung unter Esperanza Aguirre orchestrie­rte Vorwurf mündete in einen der größten Medizinska­ndale in Spanien, den Caso Leganés, erwies sich vor Gericht allerdings als haltlos.

Der Leiter der Notaufnahm­e sah sich aufgrund seines Einsatzes für die Sterbehilf­e, die er „als eine der großen offenen Rechnungen des öffentlich­en Gesundheit­ssystems“bezeichnet­e, vielen und üblen Anfeindung­en konservati­ver Kreise ausgesetzt.

Seine Patienten schätzen dagegen die Bemühungen, diese schwierige letzte Etappe vom Leben in den Tod humaner zu gestalten. Während seiner Laufbahn galt Montes als einer der fortschrit­tlichsten Mediziner überhaupt, kämpfte leiden- schaftlich­er gegen Privatisie­rungsbemüh­ungen der PP-Regierunge­n und setzte sich für Abtreibung­en in öffentlich­en Krankenhäu­sern ein. (sk)

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Foto: EFE Vorkämpfer für Sterbehilf­e: Luis Montes.

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