Cristina Cifuentes tritt zurück
Kandidatensuche für Wahlen 2019 beginnt – Mögliche Bürgermeister und Regionalchefs
Madrid/Barcelona – Mittwochmittag ist die Ministerpräsidentin Madrids, Cristina Cifuentes, zurückgetreten. Überraschend kam das nicht. Trotz des Verdachts, dass sie ihren Master nicht rechtmäßig erworben hatte, hatte sie ewig gezögert, doch jetzt war die Volkspartei-Politikerin nicht mehr zu halten. Ein Video, das sie 2011 nach einem angeblichen Ladendiebstahl zeigt und das in den Sozialen Medien zirkulierte, hat ihr offenbar den Rest gegeben.
Die Region Madrid ist seit 23 Jahren in Händen der Volkspartei (PP). Nun muss ein Nachfolger ernannt werden, der die Konservativen in und durch die Landtagswahl 2019 steuert. Das facht die Suche nach Kandidaten an, denn nicht nur die Landtagswahlen stehen im kommenden Jahr an, auch Kommunalwahlen.
Für die Hauptstadt will die PSOE die mehr oder weniger erfolgreiche Bürgermeisterin Manuela Carmena gewinnen. Die par- teilose ehemalige Richterin Carmena regiert mit dem PodemosAbleger Ahora Madrid. Ob sie bereit ist, zu den Sozialisten zu wechseln und ob die dann gewählt werden, um das Rathaus zu besetzen, ist zur Zeit noch reine Spekulation. Sie selbst spricht von einer Rauchwolke.
Valls für Barcelona
Ähnlich geht es in Barcelona zu. Dort würde Ciudadanos den ehemaligen französischen Präsidenten Manuel Valls gern im Rathaus sehen. Valls ist in der katalanischen Hauptstadt geboren und nahm an zahlreichen Veranstaltungen von Sozialisten, Konservativen und Liberalen gegen die Unabhängigkeit Kataloniens teil.
Ada Colau, die jetzige Podemos-Bürgermeisterin, bezeichnet Valls, der Bürgermeister der Stadt Évry war, als „ausgesprochen reaktionär“, etwa in der Immigrantenfrage. Ob sie selbst noch einmal Chancen hat, ist aber fraglich.