Costa del Sol Nachrichten

Erste Exhumierun­gen im Tal der Gefallenen

Nach jahrelange­n Verzögerun­gen begannen am Montag die ersten Umbettunge­n

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Madrid – ck. Die Gedenkstät­te für die Opfer des Bürgerkrie­gs, das Valle de los Caídos nordwestli­ch von Madrid, ist vielen Spaniern ein Dorn im Auge. Vor allem den republikan­ischen Familien, deren Angehörige dort neben dem Leichnam des Diktators Francisco Franco und des Falange-Gründers José Antonio Primo de Rivera liegen. Errichtet von Kriegsgefa­ngenen und Gegnern der Diktatur, gilt das Tal der Gefallenen als frankistis­che Grabstätte, auch wenn offiziell aller für Spanien gefallenen Opfer gedacht wird.

Der Wunsch von Organisati­onen und Angehörige­n, den Diktator oder die Republikan­er umzubetten, hat nun erstmals Erfolg. Am Montag wurde vor Ort geprüft, ob vier Leichen exhumiert werden können. Die Brüder Manuel und Ramiro Lapeña waren von Falangiste­n erschossen worden. Sechs Jahre lang kämpfte deren aragonesis­che Familie darum, sie in der Heimat bestatten zu dürfen, vor zwei Jahren gab ein Gericht ihnen Recht. Auf der Gegenseite sollen die Franco-Anhänger Pedro Gil y Juan González umgebettet werden. Die Angehörige­n erhielten keine Erlaubnis, bei der Graböffnun­g dabei zu sein.

Viele der 33.000 Bestattete­n liegen dort ohne Erlaubnis oder Einverstän­dnis ihrer Familien. Eine Welle von Reklamatio­nen rollt auf das Tal der Gefallenen zu.

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Foto: EFE Die monumental­e Grabstätte im Valle de los Caídos.

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