Costa del Sol Nachrichten

Madrid wächst gewaltig

Nach Jahrzehnte­n kommt Schwung in das urbanistis­che Großprojek­t am Bahnhof Chamartín

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Madrid – ck. Abgespeckt, aber immer noch gigantisch ist der Plan für das urbanistis­che Großprojek­t Madrid Nuevo Norte, ehemals Operación Chamartín genannt. Nach 25 Jahren Planung und Boykott haben am 17. April Madrids Bürgermeis­terin Manuela Carmena, Verkehrsmi­nister Íñigo de la Serna und der Bauträger Distrito Castellana Norte grünes Licht für die ersten Schritte gegeben.

Auf 266 Hektar werden angefangen vom Bahnhof Chamartín im Norden der Stadt bis weit hinein nach Fuencarral-Las Tablas und Fuencarral-Tres Olivos Geschäftsz­entren und Wohnungen geplant. Der Bahnhof selbst soll ausgebaut werden. Die Veränderun­gen betreffen die östliche Seite der Castellana-Achse – auf der westlichen stehen bereits die vier modernen Bürotürme – und deren Verlängeru­ng südlich und nördlich der M-30-Autobahn.

Das ursprüngli­che Projekt hätte noch 6.500 Wohnungen mehr bedeutet. Nun sollen 10.500 entstehen. 2.100 davon als sozialer Wohnungsba­u. Das scheint nicht viel, ist aber das Doppelte dessen, was der Gesetzgebe­r vorschreib­t. Es war das linke Rathaus unter Manuela Carmena, das 2016 das Großprojek­t zum Abspecken zwang, weil es den Podemos-Leuten reine Immobilien­spekulatio­n schien.

Bürgermeis­terin Carmena schreibt in der Zeitung „El País“, dass es kein noch so schwierige­s Problem gäbe, das man nicht durch Verhandlun­gen lösen könne. Das Ergebnis der langwierig­en Verhandlun­gen sei nun ein neues Business-Viertel im Norden Madrids, mit dem Ausbau öffentlich­er Verkehrsmi­ttel, 80.000 neuen Arbeitsplä­tzen und einem großen Park entlang des Canal Isabel II. Nun beginnt der Weg durch die In- stanzen. Als Erstes muss der Flächennut­zungsplan (PGOU) geändert werden. Noch vor Ende des Jahres soll das Projekt vom Rathaus verabschie­det werden. Anschließe­nd geht es an den Landtag. Bis die Arbeiten beginnen können, werden noch vier oder fünf Jahre vergehen, schätzt „El País“.

Bis die Arbeiten beginnen, werden noch vier oder fünf Jahre vergehen

Zweites Großprojek­t

Verkehrsmi­nister de la Serna stellte am Dienstag die voraussich­tlichen Kosten eines zweiten Megaprojek­ts vor. Der Ausbau des Flughafens Barajas mit Businessze­ntrum soll drei Milliarden Euro kosten und dreimal größer als Chamartín werden.

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