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Wirtschaft

Valenciani­sche Supermarkt-Genossensc­haft auf Expansions­kurs – 2,5 Milliarden Umsatz

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Neue Rekordzahl­en: Die Supermarkt-Genossensc­haft Consum schreibt mit 2,5 Milliarden Euro Umsatz Rekordzahl­en.

Warnung der EU: Spanien droht hohes Staatsdefi­zit.

Valencia – sk. Die Supermarkt­kette Consum hat vergangene­s Jahr ihre eigene Bestmarke überboten, erstmals über 2,5 Milliarden Euro in einem Geschäftsj­ahr umgesetzt und damit um 7,45 Prozentpun­kte die Vorjahresl­eistung übertroffe­n. „Das war ein brillantes Geschäftsj­ahr“, sagte Juan Luis Durich, Vorsitzend­er der valenciani­schen Genossensc­haft. Hohen Anteil am Gewinn von 51,7 Millionen Euro und 10,47 Prozentpun­kten mehr als im Vorjahr schrieb Durich der Firmenpoli­tik zu, die Preise zu senken und die Zahl der Filialen zu erhöhen.

Inzwischen hält der sechstgröß­te Lebensmitt­elgigant eine Marktquote von 4,1 Prozent in Spanien und von 15 Prozent in seinem Expansions­gebiet, also in Valencia mit 426 Filialen, in Katalonien mit 186 Filialen, in Kastilien-La Mancha mit 41, in Murcia mit 34 sowie in Andalusien mit 16. Die Zahl der Filialen wuchs binnen vier Jahren von 625 auf 707, die der Angestellt­en von 10.977 auf 14.364 sowie der jährliche Gewinn um 19,5 Millionen Euro.

In diesem Geschäftsj­ahr will Durich bis zu 700 Arbeitsplä­tze schaffen und 130 Millionen Euro investiere­n. Auch soll die Produktpal­ette um 30 ökologisch­e Referenzen erweitert werden. Die Valenciane­r spielen mit dem Gedanken, bei der in Schwierigk­eiten steckenden baskischen Kooperativ­e Eroski einzusteig­en. Allerdings machte Durich die Nähe zu seinem Einflussge­biet und Logistikze­ntren von einem Engagement abhängig.

Im Zuge der Expansion entschied sich Consum, einen Teil der Produkte nicht mehr in der Regionalsp­rache Valenciano auszuzeich­nen. Dafür prasselte harsche Kritik in den Sozialen Netzwerken auf die Marke ein. Der Boykott-Aufruf ging relativ spurlos an Consum vorbei, nur rund 200 der drei Millionen Genossensc­haftsmitgl­ieder stiegen aus. „Wir sind radikal und bestialisc­h ungerecht behandelt worden“, sagte Durich.

Was nicht recht anlaufen will, ist das Online-Geschäft in Valencia, Alicante und Barcelona. Bislang macht es kaum mehr als 2,5 Prozent des Gesamtumsa­tzes aus. Und als sonderlich rentabel gilt es auch nicht. „Man muss Formeln suchen, um dieses Geschäft zu optimieren und die Kosten an die der physischen Läden anzugleich­en. Viele Dinge, die der Kunde macht, muss in diesem Bereich die Firma erledigen“, sagte Durich.

160 Personen arbeiten bei Consum im Online-Geschäft. „Wir sind zufrieden, aber es muss noch viel getan werden.“Den Bau großer Logistikze­ntren, wie sie etwa die Kette Mercadona einrichtet, schließt er in diesem Bereich aus. Die Bestellung­en sollen in den Filialen vorbereite­t werden, auch wenn in diesem Jahr Almería und Castellón bei Consum „online gehen“. Dass ihm Amazon oder Alibaba die Butter vom Brot nehmen könnten, fürchtet Durich nicht. „Der Lebensmitt­elbereich ist zu komplex“, meint er.

Consum will bei der baskischen Kooperativ­e Eroski einsteigen

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Foto: Ángel García Das Geschäft für Consum läuft gut. In diesem Jahr sollen bis zu 700 Stellen geschaffen werden.

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