Plan gegen Vereinsamung
Die gesamte Gesellschaft soll Teil eines ehrenamtlichen Netzwerks werden
Málaga – mit. Der Vorsitzende der Provinzverwaltung von Málaga, Elías Bendodo, hat am vergangenen Freitag angekündigt, weitere Schritte gegen Vereinsamung im hohen Alter einzuleiten. Von diesem Phänomen seien zur Zeit 65.000 Menschen in der gesamten Provinz betroffen. 70 Prozent von ihnen seien Frauen.
Seit 2014 ist die Zahl der allein lebenden Menschen an der Costa del Sol um 12,3 Prozent angestiegen. 42 Prozent von ihnen sind Senioren. Es habe im vergangenen Jahr 45 Fälle gegeben, bei denen Single-Senioren in den Krankenhäusern von Málaga aufgenommen und behandelt wurden – alleine, so Bendodo. Dazu komme die kontinuierliche Alterung der Bevölkerung.
Derzeit leben knapp 273.000 Menschen mit einem Alter von über 65 Jahren in der Provinz. Im Jahr 2030 rechnet die Provinzverwaltung gar mit 430.000 Senioren.
Gesellschaft mobilisieren
Das Ziel der Provinzverwaltung ist, die Gesellschaft auf das Problem der Vereinsamung im hohen Alter aufmerksam zu machen. Jeder Bürger der Provinz soll Teil eines ehrenamtlichen Netzwerks werden und sich aktiv mit älteren Menschen befassen. Die allein lebenden Senioren sollen ermutigt werden, ihre Häuser zu verlassen und sich mit anderen Menschen zu treffen, erklärte der Provinzverwaltungsvorsitzende. Der Austausch der Menschen untereinander sei von essenzieller Bedeutung.
Im ersten konkreten Schritt hat Bendodo eine Volkszählung angekündigt, um herauszufinden, wieviele allein lebende Senioren es in der Provinz Málaga genau gibt. „Es ist wichtig, reale und aktuelle Daten zu haben“, meinte Elías Bendodo.
Anschließend wird es einen runden Tisch geben, an dem sämtliche Nichtregierungsorganisationen, Stiftungen und Körperschaf- ten, die in diesem Bereich tätig sind, zusammenkommen, um über weitere gemeinsame Projekte zum Schutz vor Einsamkeit im hohen Alter zu diskutieren.
Des Weiteren soll ein Telefondienst für Senioren eingerichtet und ein Pilotprojekt gestartet werden, bei dem Senioren ein Armband erhalten, das Mediziner direkt über gesundheitliche Probleme informiert.
Allein lebende Senioren sollen in die Gesellschaft integriert werden