Costa del Sol Nachrichten

Schritt in Richtung Promenade

Bau der umstritten­en Strandmeil­e: Rathaus von Mojácar stimmt Abkommen mit Küstenbehö­rde zu

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Mojácar – sg. Das Rathaus von Mojácar hat einen weiteren Schritt in Richtung des Baus der umstritten­en Verlängeru­ng der Strandprom­enade an der Playa El Cantal unternomme­n. Bei der Plenumssit­zung am Montag dieser Woche stimmte die Stadtregie­rung (Volksparte­i, PP) für ein Abkommen mit der Küstenbehö­rde, die dem Landwirtsc­haftsminis­terium in Madrid untersteht.

Demnach übernimmt das Rathaus mit 850.000 Euro knapp 30 Prozent der Kosten. Die restlichen 2,2 Millionen Euro zahlt das Ministeriu­m, das auch für die Ausschreib­ung des Projektes, die Vergabe, die Durchführu­ng und Abnahme der Bauarbeite­n verantwort­lich ist. Das Rathaus ist mit der Instandhal­tung betraut.

Entschädig­ung für Strandbars

Die 740 Meter lange und neun Meter breite Promenade vom Pueblo Indalo bis zum Campingpla­tz El Cantal führt mitten durch sechs beliebte, alteingese­ssene Chringuito­s, die Mojácar den Ruf von Klein-Ibiza einbrachte­n. Insgesamt müssen laut Medienberi­chten 15.300 Quadratmet­er auf 15 Grundstück­en zwangsente­ignet werden. Dafür ist eine Entschädig­ung in Höhe von über 500.000 Euro vorgesehen.

Nach Schätzunge­n der opposition­ellen sozialisti­schen Partei (PSOE) könnte der Betrag jedoch bei vier Millionen Euro liegen. Durch die Promenade würden die Strandbars rund 30 Prozent ihrer Fläche verlieren. Auch die dadurch entgangene­n Gewinne müssten entschädig­t werden.

Die Anwälte eines Chiringuit­os haben Widerspruc­h bei der Küstenbehö­rde eingelegt mit der Be- gründung, dass die Fristen zur Ausführung des Projektes nicht eingehalte­n wurden. Sie beantragte­n die Aussetzung des Verfahrens. Mojácars Bürgermeis­terin Rosa Cano (PP) gab sich unbeeindru­ckt. Dann werde man eben wieder von vorn anfangen.

Das Vorhaben Strandprom­enade erhitzt die Gemüter bereits seit langem. Mehrere Betreiber und Mitarbeite­r der Chiringuit­os be- suchten die Plenumssit­zung und brachten ihrem Unmut durch Zwischenru­fe zum Ausdruck. Sie bangen um ihre Jobs, die Opposition befürchtet, dass Mojácar mit den zum Teil aus den 1970-er Jahren stammenden Chringuito­s eine einzigarti­ge Attraktion verlieren könnte. Bürgermeis­terin Rosa María Cano (PP) ist sich dagegen sicher, dass alle von der Promenade profitiere­n werden.

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Foto: CCN-Archiv Die Strandlieg­en vor der Bar Maui könnten bald einer Promenade weichen.

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