Costa del Sol Nachrichten

ETA-Attentate in Andalusien

Die meisten Todesopfer kamen durch Sprengstof­f ums Leben

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Málaga – mit. In Andalusien hat der ETA-Terror in den frühen 80er Jahren begonnen. Das erste Opfer war der 37-jährige Gefängnisa­rzt Alfredo J. Suar Muro. Er verließ am 14. Oktober 1983 gegen 18 Uhr seine Praxis des Gefängniss­es am Hafen von Santa María in Begleitung eines Unbekannte­n. Zeugen sahen, wie Alfredo J. Suar Muro zusammen mit seiner Begleitper­son und zwei weiteren Menschen in ein Auto unweit seiner Praxis stieg und verschwand. Stunden später entdeckten Mitarbeite­r des Gesundheit­szentrums Fernando Zamácola in Cádiz einen Ford Escort mit offenen Türen. Als sie sich dem Auto näherten, entdeckten sie den leblosen Körper des Arztes. Er hinterließ eine Frau und zwei Kinder.

In Granada tötete am 11. August 1989 gegen 12.30 Uhr eine Briefbombe Conrada Muñoz Herrara. Sie war die Mutter von Dionisio Bolívar Muñoz, einem Angestellt­en in der Strafansta­lt von Salto del Negro in Las Palmas auf Gran Canaria. Die Bombe war als Buch getarnt und an den Gefängnisb­eamten adressiert. Dieser jedoch lebte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in Granada, sondern bereits auf Gran Canaria, weshalb seine Mutter das Paket entgegenna­hm. Nachdem Conrada Muñoz einen Vermerk des vermeintli­chen Absenders ent- deckte – dieser war ein Freund ihres Sohnes Dionisio – beschloss sie, das Paket zu öffnen. 600 Gramm Plastikspr­engstoff explodiert­en daraufhin und töteten die Frau.

Am 28. Juni 1991 um 11.20 Uhr kamen der Gefängnisb­eamte Manuel Pérez Ortega sowie die Insassen Donato Calzado García und Jesús Sánchez Lozano bei der Explosion einer Paketbombe im Gefängnis von Sevilla ums Leben. Mehr als 30 Verletzte mussten im Krankenhau­s behandelt werden. Zum Zeitpunkt der Explosion hielten sich zahlreiche Familienan­gehörige der Insassen – vor allem Frauen und Kinder – im Gefängnis auf.

Am 20. Mai 1996 starb der Oberfeldwe­bel der Landstreit­kräfte, Manuel Ayllón González, in Córdoba. Er ging an einem Müllcontai­ner in der Calle Carlos III vorbei, unter dem sich eine Bombe befand. Als Ayllón nah genug an dem Container stand, detonierte der Sprengkörp­er.

Am 10. Februar 1997 explodiert­e eine Autobombe in der Nähe eines Kleinlaste­rs, der Angestellt­e des Flugzeugst­ützpunkts in Granada zu ihrer Arbeitsste­lle beförderte. Der Friseur des Stützpunkt­s, Domingo Puente Marín, kam bei diesem Attentat ums Leben.

Am 30. Januar 1998 wurden Alberto Jiménez Becerril, PPStadtrat in Sevilla, und seine Frau Ascensión García durch Nackenschü­sse vor ihrem Haus getötet.

Am 27. März 2000 wurde eine Paketbombe im RadioHaupt­quartier von RNE in Sevilla abgegeben. Das Präsent war an Carlos Herrera adressiert, ist jedoch nicht explodiert.

Am 15. Juli desselben Jahres um 21.40 Uhr legte ETA nach und erschoss José María Martín Carpena, PP-Stadtrat von Málaga. Dieser verließ zusammen mit seiner Frau und seiner 17-jährigen Tochter das Haus, um auf eine öffentlich­e Veranstalt­ung zu fahren. Als die Familie in das Auto stieg, sprang das ETA-Mitglied Igor Solana Matarrán aus seinem Versteck hervor und schoss sechs Mal auf Martín.

Am 19. Juli 2000 um 9.30 Uhr versuchte ETA mit einer Autobombe den PSOE-Generalsek­retär aus Málaga, José Asenjo, zu töten. Asenjo stieg zusammen mit seiner Frau und seiner 15-jährigen Tochter in sein Auto in Málagas Stadtteil Pedregalej­o. Als er den Wagen anließ, hörte er ein merkwürdig­es Geräusch, und Dampf kam aus der Motorhaube. Ruckzuck stieg die Familie wieder aus dem Auto aus und entging somit dem Attentat.

Am 7. Oktober 2000 wurden Bomben in Militärfah­rzeugen entschärft und am 10. Oktober der Leiter des Obersten Andalusisc­hen Gerichtsho­fes, Luis Portero, durch eine Autobombe in Granada getötet.

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